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Computerbranche: Starke Quartalszahlen bei IBM, Yahoo und Texas Instruments

Mit zum Teil kräftigem Wachstum bei Umsatz und Gewinn haben die großen IT-Konzerne IBM, Texas Instruments und Yahoo für neuen Optimismus in der Branche gesorgt.

Armonk/Dallas - IBM steigerte seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2006 um 22 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar, der Chip-Produzent Texas Instruments legte dank des anziehenden Geschäfts in Indien und China um 42 Prozent auf 585 Millionen Dollar zu. «Wir sind wieder auf dem richtigen Weg», sagte Chuck Jones, Analyst bei der Investmentfirma Atlantic Trust Stein Roe, zu den Aussichten in der Informationstechnologie (IT)-Branche. Marktexperten hatten zuvor geschätzt, dass sich die enttäuschenden Ergebnisse des vorangegangenen Quartals wiederholen könnten.

Der Umsatz des Internet-Portalbetreibers Yahoo stieg erneut deutlich um 34 Prozent auf 1,57 Milliarden Dollar. Wegen höherer Ausgaben für Aktienoptionen sank der Nettogewinn allerdings um 22 Prozent auf 160 Millionen Dollar. Von diesen Ausgaben bereinigt kletterte der Gewinn nach Konzernangaben dank des guten Anzeigengeschäfts von 195 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 231 Millionen Dollar. Die Aktie des Internet-Dienstleisters stieg am Dienstag im nachbörslichen Handel um 5,18 Prozent auf 32,92 Dollar. Yahoo habe einen «grandiosen Start» in das Jahr hingelegt, sagte Finanzchefin Susan Decker.

Der weltgrößte IT-Dienstleister IBM, der inzwischen mehr als die Hälfte seines Umsatzes in diesem Bereich erwirtschaftet, übertraf mit seiner Gewinnsteigerung die Erwartungen der Analysten. IBM-Chef Sam Palmisano hatte sich zuletzt von der unprofitablen PC-Sparte getrennt und rund 14 500 Stellen abgebaut. Das Unternehmen hatte die komplette Computer-Sparte an den chinesischen Hersteller Lenovo verkauft. Der Quartalsumsatz des Konzerns fiel um 9,8 Prozent auf 20,7 Milliarden Dollar. Allein im Hardware-Geschäft gingen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf 4,6 Milliarden Dollar zurück.

Texas Instruments, größter Handy-Chip-Hersteller der Welt, verzeichnete im abgelaufenen Quartal dank des kräftigen Wachstums im Halbleitergeschäft ein Umsatzwachstum von 23 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar. «Die Nachfrage war stark, und wir erwarten, dass das so weitergeht», sagte TI-Chef Rich Templeton.

Vor allem die sich entwickelnden Märkte China und Indien werden nach Meinung von Analysten das Geschäft ankurbeln. In China rechnen etwa Branchenanalysten der Deutschen Bank in diesem Jahr mit einem Absatz-Zuwachs von 27 Prozent auf 133,5 Millionen Handys, in Indien wird ein Zuwachs um 56 Prozent auf 88,3 Millionen Stück erwartet. Für das laufende Quartal stellte Texas Instruments, dessen Chips in mehr als der Hälfte aller weltweit verkauften Handys arbeiten, einen Umsatz von 3,46 bis 3,75 Milliarden Dollar in Aussicht.

Der US-Technologiekonzern Motorola sorgte an der Börse allerdings für Enttäuschung. Lediglich beim Umsatz konnte das Unternehmen die Markterwartungen übertreffen. Der Nettogewinn des weltweit zweitgrößten Handy-Herstellers sank von 692 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 686 Millionen Dollar. Der Umsatz legte um 23 Prozent auf 10 Milliarden Dollar zu.

Analysten hatten erwartet, dass das in Schaumburg (Illinois) ansässige Unternehmen Rekordabsätze seiner Handys vermeldet und die Nachfrage nach hochpreisigen Mobiltelefonen den Gewinn ankurbelt. 46,1 Millionen Mobiltelefone lieferte Motorola im ersten Quartal aus. Das Modell «Razr» legte im Jahresvergleich um 61 Prozent zu. Allerdings habe die gedämpfte Nachfrage nach Netzwerkausrüstung die Umsätze gedrückt, sagte Motorola-Chef Edward Zander. An den Finanzmärkten war die Reaktion eindeutig. Motorola-Aktien büßten im nachbörslichen US-Handel kräftig um 4,49 Prozent auf 23,00 Dollar ein. Zuvor war die Aktie am Dienstag noch mit plus 2,12 Prozent auf 24,08 Dollar aus dem Handel gegangen. (dpa)

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