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Wirtschaft: Conti siegt gegen Produktpiraten

Gericht in Taiwan gibt den Deutschen Recht

Hannover - Im Kampf gegen Produktpiraterie hat der Autozulieferer Continental in Taiwan einen Sieg vor Gericht errungen. Wie die Sparte Contitech am Freitag in Hannover mitteilte, wurden ein taiwanesischer Händler und ein Generalimporteur zu Schadenersatzzahlungen verpflichtet. Zuvor seien rund 4500 gefälschte Keilrippenriemen sowie rund 13 000 nachgeahmte Leerverpackungen im Contitech-Design beschlagnahmt worden. Das Unternehmen wertete den Erfolg vor Gericht als „wichtiges Zeichen für den Markt und für Fälscher“.

Ein Sprecher sagte, Contitech werde weiterhin „rigoros“ gegen Plagiate vorgehen. „Wir sehen maximal die Spitze des Eisbergs.“ Plagiate schwächten das Ansehen der Marke. Zur Höhe der Schadenersatzzahlungen machte er keine Angaben. Der Händler und der Importeur hätten aber außerdem, wie in Taiwan nach solchen Gerichtsentscheidungen üblich, ein öffentliches Statement in Printmedien abgeben müssen, in dem sie ihr Fehlverhalten zugaben. Der Hersteller der gefälschten Produkte sei unbekannt. Die Ware stamme aber vermutlich aus China. Die Plagiate seien aufgeflogen, als einem Kunden von Contitech in Taiwan die Waren angeboten worden seien.

Der Schaden, der Unternehmen durch Plagiate entsteht, wird weltweit auf 120 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Nach früheren Angaben des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) entfallen davon allein rund 25 Milliarden Euro auf deutsche Firmen. Die meisten Produktimitationen kämen aus Asien, vor allem aus China. Für die Nachbauer sind Plagiate äußerst lukrativ, denn das „Abkupfern“ von Produkten erspart dem Unternehmen eigene Forschungs– und Entwicklungskosten. dpa

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