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Daimler-Chrysler-Fusion: Schrempp bestreitet Fehler

Jürgen Schrempp hat sich bei dem Zusammenschluss von Daimler und Chrysler nichts zuschulden kommen lassen. Das behauptet der ehemalige Vorstandschef des Autokonzerns jedenfalls vor dem Stuttgarter Oberlandgericht zum Prozessauftakt.

Ex-DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp hat Fehler bei den Fusionsverhandlungen mit Chrysler vor Gericht bestritten. Er habe seinen Mitarbeitern keine Anweisungen gegeben, das Unternehmen schlechtzurechnen, sagte Schrempp am Dienstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Stuttgart. Auch Gutachtern, die den Wert der Firmenehe ermitteln sollten, habe er keine entsprechenden Vorgaben gemacht. "Wir haben unsere Arbeit sauber erledigt."

Schrempp wies Vorwürfe zurück, er habe sich durch den Zusammenschluss mit Chrysler persönlich bereichern und seine Macht ausbauen wollen. "Sollte es diese Vorwürfe geben, werde ich sie juristisch prüfen lassen", erklärte der Ex-Manager. Er habe habe im Interesse des Unternehmens und der Mitarbeiter gehandelt.

Nachforderungen in Millionenhöhe

In dem Prozess geht es um millionenschwere Nachforderungen von ehemaligen Aktionären der Daimler-Benz AG. 17 Anteilseigner hatten geklagt, weil sie die Bewertung ihrer Wertpapiere nach der Verschmelzung mit dem US-Konzern Chrysler als zu niedrig ansehen. Der Streitwert liegt bei 232 Millionen Euro.

Rund 1,8 Prozent der damaligen Daimler-Benz-Aktionäre hatten 1998 bei der Fusion der Stuttgarter mit dem US-Konzern Chrysler ihre knapp 10,5 Millionen Papiere nicht freiwillig eins zu eins in neue DaimlerChrysler-Aktien getauscht. Nach dem Zwangsumtausch klagten sie auf eine Barzuzahlung. Rechnerisch ergibt sich aus den Anteilen aller betroffener Aktionäre mit 22,15 Euro je Aktie eine Belastung für die heutige Daimler AG in Höhe von 232 Millionen Euro. (bai/dpa)

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