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Wirtschaft: Daimler traut der neuen Pumpe nicht Ersatzlieferung von Bosch soll noch getestet werden

Berlin Der Autohersteller Daimler- Chrysler ist noch nicht von der Zuverlässigkeit der veränderten Bosch-Dieselpumpen überzeugt. „Wir führen intensive Tests durch“, sagte Konzernsprecher Stephan Öri.

Berlin Der Autohersteller Daimler- Chrysler ist noch nicht von der Zuverlässigkeit der veränderten Bosch-Dieselpumpen überzeugt. „Wir führen intensive Tests durch“, sagte Konzernsprecher Stephan Öri. Maßgeblich seien die eigenen Qualitätsstandards, nicht die des Zulieferers Bosch. Die Produktion bei Mercedes und BMW wird in der kommenden Woche weiter eingeschränkt.

An den fehlerhaften Pumpen von Bosch kann sich die Teflonbeschichtung einer Lagerschale schon nach etwa 10000 Kilometern ablösen. Bosch bezieht das Bauteil ebenfalls von einem Zulieferer und liefert seit Mittwoch überarbeitete Pumpen an die Autohersteller. Erste Versuche hätten eine Verbesserung bestätigt, aber für die Großserie sei das Problem noch nicht gelöst, sagte ein Bosch-Sprecher.

Bei Daimler-Chrysler stehen seit einer Woche „bis auf Weiteres“ die Bänder im spanischen Transporter-Werk Vitoria still. Im Stammwerk Sindelfingen bekommen die Mitarbeiter am kommenden Montag und Dienstag frei. Danach werde eingeschränkt produziert, sagte Öri. Gewöhnlich verlassen täglich 2000 Mercedes der C-, E- und S-Klasse das Werk. Auch im Bremer Werk fallen Schichten aus. Die Arbeit kann nach Unternehmensangaben dank einer Zeitkontenregelung später problemlos aufgeholt werden.

BMW als zweiter Hauptbetroffener plant, die Produktion von Wagen der 5er- und 7er-Reihe in Dingolfing vom kommenden Mittwoch bis Freitag zu unterbrechen. 3600 Autos würden nicht gebaut, sagte BMW-Sprecher Wieland Brúch. Der Stopp sei einfacher als eine komplette Umstellung der Produktion auf Benziner. 70 Prozent der Autos aus Dingolfing hätten Dieselmotoren. BMW gehe davon aus, dass Bosch noch in dieser Woche einwandfreie Pumpen liefere. Dann „gehen Kundenfahrzeuge vor Produktion“: Bevor neue Autos gebaut würden, könnten Kunden ihre Wagen in die Werkstatt bringen. BMW wolle 21500 Autos zurückrufen, davon 6000 in Deutschland.

Sowohl bei Mercedes als auch bei BMW hieß es, dass bisher kein Auto wegen der Pumpe liegen geblieben sei. In der Branche wurde allerdings Ärger über anhaltende Qualitätsprobleme bei Bosch laut. Zur Schadenersatzfrage äußerten sich die Autohersteller nicht. „Da sitzt noch keiner mit spitzem Bleistift und rechnet etwas zusammen“, hieß es bei BMW.

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