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Wirtschaft: Daimler will immer mehr

Konzern erhöht zum dritten Mal die Prognose

Berlin - Der Daimler-Konzern traut sich nach neun hervorragenden Monaten im Gesamtjahr 2010 mehr zu. Der Vorstand erhöhte am Donnerstag zum dritten Mal die Prognose für den operativen Jahresgewinn. Statt sechs Milliarden Euro will der Auto- und Lkw-Hersteller nun mehr als sieben Milliarden Euro verdienen. Das ist durchaus realistisch: Schon nach neun Monaten blieben nach kräftigen Zuwächsen bei Gewinn, Umsatz und Absatz operativ 5,7 Milliarden Euro übrig. Für den Schlussspurt im vierten Quartal zeigte sich Daimler-Chef Dieter Zetsche optimistisch: „Natürlich ist die Weltwirtschaft noch nicht wieder so stabil wie vor der Rezession, aber wir sind zuversichtlich, dass wir in unseren Märkten weiterhin erfolgreich sein werden.“ An der Börse kam die Botschaft an: Die Aktie stieg nach einem zwischenzeitlichen Formtief zuletzt um 1,2 Prozent.

Daimler hat von Juli bis September unter dem Strich 1,6 Milliarden Euro verdient. Vor einem Jahr, als die globalen Automärkte noch tief in der Krise steckten, hatte der Dax-Konzern nur ein Nachsteuerergebnis von 56 Millionen Euro erzielt. Das operative Ergebnis vervielfachte sich im dritten Quartal 2010 auf 2,4 Milliarden Euro (2009: 470 Millionen Euro). Der Umsatz legte um 30 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro zu. Der weltweite Absatz von Pkw und Lastwagen erhöhte sich um 23 Prozent auf 475 110 Fahrzeuge.

Wie die Wettbewerber Audi und BMW auch, profitiert vor allem die Daimler-Nobelmarke Mercedes von der nach wie vor großen Nachfrage nach deutschen Autos in aller Welt. In China und in den USA sind große Luxuslimousinen mit dem Stern besonders gefragt. Der Vorsteuergewinn (Ebit) im Geschäftsbereich Mercedes Benz Cars, in dem auch die Marken Smart und Maybach enthalten sind, legte im dritten Quartal um 266 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro zu. Beim operativen Jahresgewinn von sieben Milliarden Euro soll denn auch der Löwenanteil mit 4,5 Milliarden Euro von der Pkw- Sparte kommen. Die Daimler-Trucks sollen mehr als 1,1 Milliarden Euro beisteuern. Die Belebung auf den globalen Lastwagenmärkten sorgte zuletzt für Rückenwind. Nach erheblichen, konjunkturbedingten Problemen – im dritten Quartal 2009 fuhr die Lkw- Sparte einen Ebit-Verlust von 127 Millionen Euro ein – lag der operative Gewinn 2010 wieder bei 500 Millionen Euro.

In den verbleibenden Monaten will der Konzern weiter zulegen. In welchem Umfang die Erlöse (2009: 78,9 Milliarden Euro) und der Absatz (1,6 Millionen Fahrzeuge) 2010 insgesamt steigen sollen, ließ Daimler-Chef Zetsche aber weiter offen. Bei der Beschäftigtenzahl hält er einen leichten Anstieg für möglich. Derzeit arbeiten bei Daimler weltweit knapp 260 000 Menschen. Henrik MortsieferDAIMLER AG]

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