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Eon-Chef Johannes Teyssen kündigte an, dass sich die Dividende knapp halbiert.

© dpa

Das bekamen Anleger überwiesen: Die Dividenden gehen runter

27 Milliarden Euro für die Dax-Aktionäre: Die 30 größten deutschen Konzerne zahlen ihren Anlegern etwas weniger aus als im Vorjahr. Schuld ist die Energiewende.

Berlin - Die Energiewende zeigt alle möglichen Folgen – etwa auf Strompreise, Kraftwerke, den Ausbau von Ökostrom und die Belastung des Klimas. Nun sind auch die Aktionäre betroffen. „Energiewende verhindert Dividendenrekord“, heißt es in einer Analyse der Beratungsfirma Ernst & Young. Demnach liegen die Ausschüttungen der 30 Dax-Unternehmen, die in diesen Wochen anstehen, mit 26,9 Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau (27,6 Milliarden Euro). Als Grund werden die Kürzungen bei Eon und RWE genannt, die beiden größten Stromversorger hierzulande zahlen zusammen nur noch 1,76 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner, im vergangenen Jahr waren es 3,3 Milliarden Euro.

Den Spitzenplatz als größter Dividendenzahler besetzt Siemens mit mehr als 2,5 Milliarden Euro. Es folgen BASF (2,48 Milliarden) und die Allianz (2,42 Milliarden). Die Telekom, die im Vorjahr noch die größte Summe ausschüttete, zahlt diese Saison mit 2,2 Milliarden Euro rund 800 Millionen weniger und fällt auf den fünften Platz zurück. Den prozentual stärksten Rückgang müssen die Aktionäre des Düngemittelherstellers K + S hinnehmen: Nach 268 Millionen Euro gibt es nur noch 48 Millionen Euro. Turbulenzen auf den Kalimärkten, die politischen Einflüssen ausgesetzt sind, hatten auch zu einem Kursabsturz geführt und 2013 die K-+-S-Aktie zum schwächsten Titel im Dax gemacht.

Henkel-Aktionäre sahnen ab

Die höchsten prozentualen Anstiege bei der Dividende gibt es bei Henkel (plus 29 Prozent), Heidelberg-Cement (28 Prozent) und der Allianz (19 Prozent). Und das meiste Geld kassieren erneut die Aktionäre der Versicherungskonzerne: Die Munich Re zahlt 7,25 Euro pro Aktie und die Allianz 5,30 Euro. Deutlich über dem Durchschnitt liegt auch VW mit vier Euro je Stammaktie. Alles in allem zahlen 18 Unternehmen eine höhere Dividende, fünf schütten weniger aus. Nur zwei haben gar kein Geld für ihre Aktionäre, die Commerzbank und Thyssen-Krupp.

Wenn die Energiekonzerne ihr Dividendenniveau gehalten hätten, wäre mit 28,2 Milliarden Euro ein Rekordwert erreicht worden. „Das zeigt, dass die Unternehmen zuversichtlich in die Zukunft blicken und sich auf der Erfolgsspur sehen“, kommentierte Ernst & Young die eigene Analyse. Und genug Geld haben die Konzerne allemal: Ende 2013 „lagen die liquiden Mittel der Unternehmen bei 81,8 Milliarden Euro – das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahr“.

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