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Wirtschaft: Das Ende der Opec?

Von Dieter Fockenbrock Das Kartell der Erdöl exportierenden Länder Länder (Opec) ist geknackt. Eine kühne These, aber gar nicht so abwegig.

Von Dieter Fockenbrock

Das Kartell der Erdöl exportierenden Länder Länder (Opec) ist geknackt. Eine kühne These, aber gar nicht so abwegig. Drei Jahrzehnte, nachdem die westliche Industriewelt von den Ölstaaten erstmals in die Knie gezwungen wurde, könnte die Geschichte eine radikale Wendung nehmen. Die Frage ist doch: Was werden die Amerikaner machen, wenn der Krieg im Irak beendet ist? Werden sie der neuen Führung des Irak die Kontrolle der Ölquellen überlassen? Wohl kaum.

Mit dem Krieg demonstriert George W. Bush militärische Macht, nach dem Krieg wird er wirtschaftliche Macht demonstrieren. Nicht nur beim Wiederaufbau, der lukrative Aufträge verspricht. Den Zugriff auf die Ölreserven des eroberten Irak wird sich Bush kaum nehmen lassen. So kann das teilweise zerstörte Land seine eigenen Kriegsschulden begleichen. Und so bietet sich Washington die einmalige Chance, das Kartell der Ölproduzenten aufzubrechen.

Dafür müsste Bush nicht einmal den Irak aus der Opec heraushebeln, um dann die Förderung anzukurbeln und das ohnehin labile Preisgefüge massiv zu stören. Es reichte schon, die Preispolitik im Sinne des größten Ölverbrauchers der Welt zu beeinflussen. George W. Bush würde sozusagen Mitglied der Opec. Dieser verwegene Plan wird aber wohl daran scheitern, dass erst einmal Milliarden Dollar investiert werden müssten, um das (noch) bescheidene Fördervolumen des Irak auf ein Niveau mit Störpotenzial hinaufzuschrauben. Oder daran, dass auch Bush an einer totalen Destabilisierung der GolfRegion nicht gelegen sein kann. Denn die Opec setzt nicht nur Preise, sie ordnet auch die Interessen ihrer Mitglieder.

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