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Würfel mit Zukunft.

© dapd

Wirtschaft: Das Kraftwerk für den Keller

VW und Lichtblick installieren die ersten Anlagen

Hamburg - Der Ökostromanbieter Lichtblick und Volkswagen haben mit dem Verkauf von Mini-Kraftwerken für den Keller begonnen. Erste Anlagen mit Erdgasmotoren von VW seien jetzt in Hamburg installiert worden, sagte ein Lichtblick-Sprecher am Mittwoch. Langfristiges Ziel sei der Einbau von 100 000 Anlagen in ganz Deutschland, die als Heizung für die Häuser dienen, aber auch Strom für das deutsche Netz produzieren können.

Bis Jahresende sollen in Hamburg rund 30 der kleinen Blockheizkraftwerke installiert werden, sagte der Lichtblick-Sprecher. Lichtblick habe neben Hamburg auch schon mit dem Vertrieb der „Zuhause Kraftwerke“ in Berlin, Leipzig, Bremen, Essen und Stuttgart begonnen sowie in der Heimatregion von VW in Wolfsburg und Salzgitter. Der Verkauf werde im nächsten Jahr auf weitere Gebiete ausgedehnt, vorwiegend städtische Regionen.

Eines der Ziele des Vorhabens sei es, mit den Mini-Heizkraftwerken die Energiewende hin zu alternativen Quellen wie Wind und Sonne voranzutreiben, sagte der Lichtblick-Sprecher. Dahinter stecke die Idee, dass die Mini-Heizkraftwerke über Internet und Mobilfunk zu einem Großkraftwerk zusammengeschlossen werden können. Die Anlagen können dann Schwankungen in der regenerativen Energieerzeugung ausgleichen, etwa bei wenig Wind oder Sonne, weil sie von Lichtblick minutengenau gesteuert werden können. Kern- oder Kohlekraftwerke seien hier weniger flexibel, sagte der Lichtblick-Sprecher.

Die Mini-Kraftwerke werden von Gasmotoren betrieben, die auch in VW-Modelle eingebaut sind – unter anderem in den Transporter Caddy. Ursprünglich sollte die Vermarktung der „Zuhause Kraftwerke“ schon Anfang des Jahres beginnen, jedoch kam es zu Verzögerungen.

Hausbesitzer kaufen die Kraftwerke nicht direkt, sondern zahlen einen Einbauzuschuss von 5000 Euro. Der Einbau einer anderen Gasheizung kostet in der Regel deutlich mehr. Die „Zuhause Kraftwerke“ selbst bleiben aber Eigentum des Versorgers, der aber auch Kosten wie für die Wartung übernimmt. Für den erzeugten Strom, der ins allgemeine Netz eingespeist wird, erhalten die Verbraucher zusätzlich einen Rabatt auf ihre verbrauchte Wärmeenergie.

Von der Leistung her eignen sich die Anlagen eher für Mehrfamilienhäuser oder sehr große Einfamilienhäuser mit einem Energiebedarf von mindestens 40 000 Kilowattstunden im Jahr, wie der Lichtblick-Sprecher sagte. An monatlichen Grundgebühren für das Mini-Kraftwerk fallen 20 Euro an. Fünf Euro erhalte der Hausbesitzer aber zurück als Miete für die Fläche in seinem Keller, die das Kraftwerk einnimmt. Zur Grundgebühr kommt noch der Preis für die verbrauchte Wärme hinzu, der etwa in Hamburg bei 5,79 Cent je Kilowattstunde liegt. AFP

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