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Wirtschaft: Der australische Medienunternehmer verhandelt über den Einstieg mit einer Milliarde Dollar im Pay-TV

Die australisch-amerikanische News Corp. des Medienunternehmers Rupert Murdoch steht kurz vor dem großen Einstieg in Deutschland.

Die australisch-amerikanische News Corp. des Medienunternehmers Rupert Murdoch steht kurz vor dem großen Einstieg in Deutschland. Murdoch bestätigte in einem Interview mit der Zeitung "The Australian" erstmals, dass er für etwa eine Milliarde US-Dollar (1,85 Milliarden Mark) Anteile am Digitalsender Premiere World des deutschen Unternehmers Leo Kirch kaufen wolle.

Die Kirch-Gruppe in München gab sich angesichts der Äußerungen Murdochs zurückhaltend. Die Gespräche über eine Beteiligung Murdochs an dem Pay-TV-Geschäft von Leo Kirch liefen noch, teilte ein Sprecher mit. Im Moment würden keine Details aus den Verhandlungen genannt. Mit einer endgültigen Entscheidung wird in den kommenden Wochen gerechnet. Dem Vernehmen nach laufen die Gespräche "sehr intensiv und zielgerichtet". Ende September musste die Kirch-Gruppe bei der Finanzierung ihrer Pay-TV-Aktivitäten einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Platzierung einer geplanten Hochzins-Anleihe über zwei Milliarden Mark musste verschoben werden. Die Investment-Bank Morgan Stanley Dean Witter sprang mit einer kurzfristigen Zwischenfinanzierung über 1,5 Milliarden Mark ein. Spätestens seitdem wird über Finanzschwierigkeiten der Kirch-Pay-TV-Gesellschaft spekuliert.

Murdoch wurde deutlich: "Wir verhandeln über einen bedeutenden Anteil von etwa 25 Prozent für das Pay-TV in Europa. Wir glauben, dass diese Zusammenarbeit (mit Kirch) über unsere Tochter British Sky Broacasting (BskyB) zu einem größeren Projekt als alles andere in diesem Bereich in den nächsten Jahren in Europa wird", sagte er. Das neue Unternehmen mit der Kirch-Gruppe werde größer als BskyB selber werden. BskyB ist der größte britische Anbieter von Bezahlfernsehen und zählt mehr als sechs Millionen Abonnenten. Premiere World hat zurzeit eine Million Abonnenten für das digitale Angebot und eine weitere Million im analogen Programm. Der australische Medienunternehmer Murdoch ist in Deutschland mit dem Sender tm3 vertreten, der mit der Fußball-Champions-League den Durchbruch zum Massenmarkt versucht. Außerdem hält er 49,9 Prozent am Privatsender Vox. Kirch besitzt neben Premiere Anteile an Sat1, dem Deutschen Sportfernsehen (DSF), Pro7 und Kabel 1.

sz, cbu

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