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Wirtschaft: "Der Dax hat seinen Tiefstand erreicht"

Wer seine deutschen Aktien Mitte Juli verkauft hat, kann sich jetzt die Hände reiben.Seit dem Rekordstand des Dax hat der Bluechip-Index rund 15 Prozent an Wert verloren.

Wer seine deutschen Aktien Mitte Juli verkauft hat, kann sich jetzt die Hände reiben.Seit dem Rekordstand des Dax hat der Bluechip-Index rund 15 Prozent an Wert verloren.Was sollen Anleger jetzt tun? Mit dem Leiter des Privat-Investoren-Teams bei der Bayerischen Vereinsbank in Berlin, Christian Gründler, unterhielt sich Joachim Hofer.

TAGESSPIEGEL: Herr Gründler, der Dax hat sich am Mittwoch bereits leicht erholt.Ist damit der Fall unter die 5000-Punkte-Marke abgewendet worden?

GRÜNDLER: Ja, davon gehen wir aus.Die Tiefpunkte wurden vermutlich erreicht.Gewiß, der Dax kann immer mal wieder nach unten ausreißen.Doch den Anlegern fehlen momentan die alternativen Anlagemöglichkeiten.Die Zinsen sind auf einem historisch niedrigen Niveau, da müssen sich die Leute fast auf deutsche Aktien konzentrieren.

TAGESSPIEGEL: Was sollten Anleger jetzt tun? Gewinne mitnehmen oder schon wieder einsteigen?

GRÜNDLER: Eher vorsichtig wieder einsteigen.Ich würde keine Gewinne mehr mitnehmen.Privatanleger sollten noch ein paar Tage die Entwicklung beobachten und dann durchaus wieder investieren - etwa in arg gebeutelte Standardwerte wie BASF.Es gilt aber, nicht alles zu kaufen, sondern vorsichtig vorzugehen.

TAGESSPIEGEL: Ist es sinnvoll, sich mit den billiger gewordenen Asienaktien einzudecken?

GRÜNDLER: Nach der jüngsten Entwicklung ist vermutlich noch mit weiteren Marktbereinigungen zu rechnen.Auch Hongkong wird wahrscheinlich massive Probleme bekommen.Wir meinen, daß es für das allgemeine Publikum zu früh ist, um einzusteigen.Hartgesottene Zocker dagegen werden sicher aktiv werden.

TAGESSPIEGEL: Kann der Euro den europäischen Aktien in der zweiten Jahreshälfte einen zusätzlichen Schub verleihen?

GRÜNDLER: Die Märkte haben den Euro ja schon positiv aufgenommen.Deshalb erwarten wir keinen großen Schub.Etwas Rückenwind könnte noch aufkommen, wenn sich amerikanische und britische Pensonsfonds im vierten Quartal in Richtung Europa orientieren.Zusätzlich könnte auch die Einführung der Altersvorsorgevermögen den Markt beleben.

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