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Wirtschaft: Der EU fehlt die Moral

Nicht einmal zwei Jahre sind vergangen, seit der kubanische Diktator Fidel Castro 75 Dissidenten einsperren und drei angebliche Entführer hinrichten ließ. Und schon redet man in der EU von der Aufhebung der diplomatischen Sanktionen, die damals verhängt wurden.

Nicht einmal zwei Jahre sind vergangen, seit der kubanische Diktator Fidel Castro 75 Dissidenten einsperren und drei angebliche Entführer hinrichten ließ. Und schon redet man in der EU von der Aufhebung der diplomatischen Sanktionen, die damals verhängt wurden. Einige der Häftlinge haben noch 26 Jahre Haft vor sich, doch Castros Strafe könnte nach dem Willen Europas schon jetzt auslaufen.

Die Sanktionen waren nicht einmal besonders hart: Bilaterale Treffen auf höchster Regierungsebene waren weiterhin möglich. Kulturelle Veranstaltungen in Kuba waren ebenfalls nicht betroffen. Trotzdem sorgten diese Maßnahmen für Aufsehen auf Kuba: Aus Ärger über die Sanktionen brach auch Castro die diplomatischen Beziehungen zu den EUStaaten ab. Einige der osteuropäischen EU-Länder setzen sich gegen eine Aussetzung der Sanktionen ein. Andere Mitglieder forderten, Kuba müsse erst die diplomatischen Beziehungen zur gesamten EU wiederherstellen. Castro hat das bislang nur für zehn EU-Staaten angekündigt. Vielleicht werden die Unstimmigkeiten vorerst zur Beibehaltung der Sanktionen führen. Der moralische Wert einer solchen EU-Außenpolitik ist allerdings kaum zu sehen.

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