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Wirtschaft: Der Euro klettert auf Rekordstand

Währung bricht 1,21 Dollar-Marke Auch Dax erreicht Höchststand

Berlin (brö). Der Euro hat an den Devisenmärkten erstmals die Marke von 1,21 Dollar durchbrochen. Am Mittwoch kletterte die Gemeinschaftswährung in Frankfurt (Main) vorübergehend auf ein absoluten Höchststand von 1,2128 Dollar, anschließend sank der Kurs wieder. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs bei 1,2102 Dollar fest. Seit dem Tiefstand im Oktober 1999 hat die Gemeinschaftswährung damit um mehr als 40 Prozent zugelegt. Am Abend wurde der Euro bei 1,2109 gehandelt.

Währungsfachleute glauben jedoch nicht, dass sich der Anstieg ungebremst fortsetzen wird. „Den Stand von 1,25 Dollar oder höher wird die Währung so schnell nicht erreichen“, sagte Stefan Rieke von der ING BHF Bank. Derzeit hätten die Märkte die hohen Defizite des US-Haushalts und die Handels-Ungleichgewichte zwischen Europa und Amerika im Blick. „Das kann sich schnell wieder ändern – vermutlich werden die Defizite der Etat-Defizite Euro-Staaten bald ein Thema“, vermutet er. Auch Uwe Dürkop von der Bankgesellschaft Berlin gibt Entwarnung. „Die US-Konjunkturdaten deuten auf eine weitere Erholung hin – das würde ein Ende der Dollarschwäche bedeuten“, findet er.

Die Börsen zeigten sich von der Euro- Stärke unbeeindruckt. Der deutsche Aktienindex Dax schloss bei 3875,66 Punkten, das war ein Plus von 1,74 Prozent und der bislang höchste Stand in diesem Jahr. Zu den Gewinnern zählten vor allem Auto-Titel wie VW (plus 3,23 Prozent) und der Elektrokonzern Siemens (plus 3,3 Prozent). Tagesgewinner war die Deutsche Bank nach der Höherbewertung durch die Ratingagentur S&P.

Auch die Wirtschaft in Europa befindet sich wieder im Aufwärtstrend. Das Bruttoinlandsprodukt der EU wuchs ebenso wie das der zwölf Euro-Teilnehmerländer im dritten Quartal wieder um 0,4 Prozent verglichen mit den drei Vormonaten, wie das EU-Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte.

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