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Wirtschaft: Der Goldpreis sinkt

Strengere Handelsregeln: Feinunze kostet 200 Dollar weniger als vor drei Tagen

Berlin - Der Goldpreis ist am Donnerstag am dritten Tag in Folge deutlich gesunken. Am Abend kostete die Feinunze (31 Gramm) etwa 1732 Dollar – das waren rund 200 Dollar weniger als am Dienstagmorgen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Preis bei 1910 Dollar gelegen.

Ein Grund für den Rückgang dürften Gewinnmitnahmen sein. Denn der Preis des Edelmetalls ist im Zuge der Schuldenkrise dramatisch gestiegen. Vor einem halben Jahr kostete Gold rund 1400 Dollar. Angesichts der jüngsten Entspannung am Aktienmarkt schichteten Investoren um und machten Kasse beim Gold.

Einige Anleger wurden aber offenbar auch durch strengere Handelsvorschriften zum Verkauf gezwungen. An der wichtigsten Warenterminbörse der Welt, der Chicago Mercantile Exchange (CME), waren zum zweiten Mal innerhalb eines Monats die Anforderungen an die zu hinterlegenden Sicherheiten für Goldprodukte erhöht worden. Mit der Anhebung der Margen um 27 Prozent folgt die CME dem Beispiel der Rohstoffbörsen in Schanghai und Hongkong, die mit dem Schritt die Schwankungen am Goldmarkt eingrenzen wollen. Vor allem spekulative Anleger erwarteten nun keine steigenden Preise mehr und lösten ihre Positionen auf, erklärten die Analysten der Commerzbank. Mit einer anhaltenden Talfahrt beim Goldpreis rechnen die Experten indes nicht: „Auch wenn sich der Preisrückgang noch etwas fortsetzen könnte, dürften die niedrigeren Preisniveaus insbesondere in Asien zu verstärkten physischen Goldkäufen genutzt werden“, hieß es in ihrer Markteinschätzung. Vor allem in China und Indien ist die Nachfrage vor allem nach Goldschmuck groß.

Schon am Mittwoch war der Goldpreis um mehr als vier Prozent gefallen und hatte damit so stark nachgegeben wie seit Dezember 2008 nicht mehr. Die Terminkontrakte auf Gold in den USA verzeichneten den stärksten Einbruch seit 1980. Auch Indexfonds auf Gold verzeichneten große Mittelabflüsse. mot/rtr

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