zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Der Handel hakt das Jahr ab Industrie setzt mehr um Privater Konsum sinkt

Berlin – Trotz widersprüchlicher Signale aus Handel und Industrie hält der Bankenverband an seiner optimistischen Konjunkturprognose fest. In seinem am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturbericht geht der Bundesverband Deutscher Banken unverändert von einem Wirtschaftswachstum von 1,75 Prozent in diesem Jahr aus.

Berlin – Trotz widersprüchlicher Signale aus Handel und Industrie hält der Bankenverband an seiner optimistischen Konjunkturprognose fest. In seinem am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturbericht geht der Bundesverband Deutscher Banken unverändert von einem Wirtschaftswachstum von 1,75 Prozent in diesem Jahr aus. Die konjunkturelle Erholung werde sich auch positiv auf den privaten Konsum und den Arbeitsmarkt auswirken, meinte der Bankenverband.

Beide Bereiche könnten gute Nachrichten dringend brauchen. Doch am Donnerstag setzte sich zunächst die Kette der Hiobsbotschaften fort. Der Einzelhandel meldete einen weiteren Umsatzrückgang. „Die besser gewordene Konjunktur dringt nicht mehr bis zum Einzelhandel vor“, sagte der Präsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen, am Donnerstag in Düsseldorf. Der HDE rechne nun für 2004 mit einem Umsatzrückgang von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Durch den erwarteten Umsatzrückgang werden nach Schätzung des HDEPräsidenten 2004 erneut 35 000 Stellen im Einzelhandel wegfallen. Bis zur Jahresmitte sank die Zahl der Beschäftigten bereits um 30 000. Unter der Konsumzurückhaltung der Deutschen leidet auch das Gastgewerbe. Im regnerischen Sommermonat Juli lagen die Umsätze inflationsbereinigt um 4,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau, teilte das Statistische Bundesamt mit. Für die ersten sieben Monate 2004 ergibt sich damit ein Umsatzminus von 4,5 Prozent. Auch das Beherbergungsgewerbe, das im ersten Halbjahr zunächst Zuwächse vermelden konnte, setzte im Juli 0,4 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat. Für das gesamte Gastgewerbe wiesen die Statistiker für die ersten sieben Monate ein Minus von 2,1 Prozent aus.

Dagegen konnten das Verarbeitende Gewerbe und der Bergbau im Juli ihren Umsatz steigern. Der Gesamtumsatz erhöhte sich im Juli verglichen mit dem Vorjahresmonat um 1,2 Prozent auf 118,3 Milliarden Euro, berichtete das Statistische Bundesamt. Allerdings stützte sich das Wachstum ausschließlich auf den Auslandsumsatz. Verglichen mit Juli 2003 sank die Zahl der Beschäftigten um 118 200 auf sechs Millionen.

Unterdessen schürten neue Inflationszahlen Erwartungen auf Zinserhöhungen in den USA und Europa. In der Euro-Zone stieg die Inflation im August wegen der hohen Energiepreise um 2,3 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. In den USA zogen die Preise im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent an. Tsp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false