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Wirtschaft: Der Handel hofft auf das Christkind

FRANKFURT (MAIN) (ro).Der Einzelhandel kommt auf keinen grünen Zweig.

FRANKFURT (MAIN) (ro).Der Einzelhandel kommt auf keinen grünen Zweig.Nach Einschätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels (BAG) wird 1998 das sechste Jahr in Folge mit einem Umsatzrückgang.Die Aussichten für 1999 sind offenbar nicht viel besser, zumal viele Verbraucher, so BAG-Vizepräsident Willi Harrer, wegen möglicher neuer Belastungen durch die neue Bundesregierung verunsichert seien.In diesem Jahr setzt Harrer auf das Weihnachtsgeschäft: "Das Christkind muß uns helfen".

Bis Ende September rutschte der Umsatz des Einzelhandels nach Angaben der BAG real um ein halbes Prozent ab.Der Oktober habe eine, so Harrer, geradezu dramatische Kaufzurückhaltung gebracht.Im November habe man wenigstens das - niedrige - Vorjahresergebnis halten können.Die insgesamt unbefriedigende Entwicklung hat auch die Beschäftigtenzahl weiter sinken lassen.Fast 60 Prozent der rund 4000 BAG-Mitgliedsbetriebe hätten 1998 wiederum Vollzeitkräfte entlassen.Nur sechs Prozent hätten neu eingestellt.Für die Verbraucher allerdings hat die BAG eine gute Nachricht.Die Waren, die im ersten Halbjahr 1999 in die Regale kommen, haben die Firmen mit einem durchschnittlichen Preisaufschlag von nur einem halben Prozent eingekauft.Angesichts des scharfen Wettbewerbs bezweifelt Harrer, im Hauptberuf Vorstandschef der Quelle Schickedanz AG, daß diese Preiserhöhung voll an die Kunden weitergegeben werden kann.Hinzu komme noch eine Steuerreform, die nach Auffassung von Harrer schwerste Belastungen mit sich bringt.Die Privathaushalte würden vermutlich stärker belastet.Und das geplante Verbot, Teilwertabschreibungen steuerlich geltend zu machen, würde zu einem dramatischen Anstieg der Pleiten führen.

Allerdings kämpft die BAG derzeit nach dem überraschenden Rücktritt von Verbandspräsident Mandac und dem Austritt diverser Firmen auch mit erheblichen internen Problemen.Dabei geht es vor allem um die Vertretung des Mittelstandes und die künftige Struktur des Verbandes.Mandac war zurückgetreten, weil er mit seinem Vorhaben, keine Mittelständler ins Präsidium aufzunehmen, gescheitert war.

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