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Konsumausgaben gestiegen: Der Handel macht sich keine Sorgen

Kein Konsumrausch, aber eine stabile Nachfrage: Für 2011 zog der Einzelhandel am Montag eine positive Bilanz. Besonders Autos, Schmuck und Uhren gingen gut weg. Gelassen blickt der Verband auch auf 2012.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Kaufkräftig trotz Krise: Der deutsche Einzelhandel rechnet für 2012 mit einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent auf 420,6 Milliarden Euro. „Preisbereinigt bedeutet das ein Plus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), am Dienstag in Berlin. Von einem Konsumrausch könne zwar nicht die Rede sein. Der Handel trage aber zur Stabilität der Volkswirtschaft bei. Erfüllen sich die Erwartungen, wäre das die dritte Umsatzsteigerung in Folge nach dem Jahr der Finanzkrise, 2009.

Auch für das zurückliegende Jahr zog der Verband eine positive Bilanz. Demnach stiegen die Konsumausgaben um preisbereinigt 1,2 Prozent. Ge- und Verbrauchsgüter konnten davon allerdings kaum profitieren. Überraschend viel gekauft wurden Autos und andere langlebige Güter wie Möbel, Uhren und Schmuck. Der HDE geht deshalb davon aus, dass auf diesen Märkten 2012 kein Anstieg zu erwarten ist, weil die Nachfrage weitgehend gestillt ist.

Verlierer waren wegen des unsteten Wetters 2011 vor allem saisonale Waren wie Textilien und Sportartikel. Auch das Weihnachtsgeschäft blieb hinter den Erwartungen zurück. Tendenziell büßt der Dezember zugunsten des Novembers an Umsatz ein. Dazu trägt offenbar der Onlinehandel bei, der 2011 um mehr als zehn Prozent auf 26,1 Milliarden zulegte. „Im Internet erledigen die Menschen ihre Einkäufe offenbar frühzeitiger“, sagte Genth.

Als Gründe für das solide Gesamtergebnis sieht der HDE steigende Einkommen und die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der im Handel Beschäftigten ist um mehr als 60 000 auf rund drei Millionen gestiegen. Maris Hubschmid

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