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Wirtschaft: Der kleine Smart wird für die Mutter DaimlerChrysler immer teurer

STUTTGART (afo/HB).Ende April fand DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp deutliche Worte: Wenn der Smart nicht in den nächsten drei bis sechs Monaten Erfolge vorweise, dann werde man "drastische Maßnahmen" ergreifen.

STUTTGART (afo/HB).Ende April fand DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp deutliche Worte: Wenn der Smart nicht in den nächsten drei bis sechs Monaten Erfolge vorweise, dann werde man "drastische Maßnahmen" ergreifen.Die Verantwortlichen bei Smart sind sich des Drucks bewußt.Doch momentan hat sich die Spannung etwas gelockert.Nach einem sehr schlechten Start ins Jahr 1999 ziehen die Auftragseingänge seit Frühlingsbeginn an.Etwa 2500 bis 3000 Aufträge gehen nun pro Woche ein, heißt es.Im ersten Quartal wurden dagegen nur insgesamt 10 000 Fahrzeuge verkauft.Um den Smart auf die Erfolgsstraße zu bringen, greift die Konzernmutter DaimlerChrysler tief in die Tasche.Rund 100 Mill.DM sollen nochmals in Marketingmaßnahmen investiert werden, um potentielle Käufer von dem Stadtmobil zu überzeugen.

Bislang hat DaimlerChrysler in den Aufbau der neuen Marke gut zwei Mrd.DM gesteckt.Diese Zahl ergibt sich aus dem Jahresabschluß der MCC Smart GmbH, Renningen, der jetzt von den DaimlerChrysler-Aktionären angefordert werden kann.Denn sie müssen auf der Hauptversammlung des Konzerns am 18.Mai über einen Ergebnisabführungsvertrag entscheiden.

Aus der Konsolidierungsrechnung ergibt sich eine Investition in den Smart von gut 1,9 Mrd.DM per Jahresende 1998.Inzwischen sind weitere Mittel geflossen.Im Januar wurde das Eigenkapital von mageren 2,4 Mill.DM auf rund 150 Mill.DM aufgestockt.Auch die 100 Mill.DM für die angelaufene Promotion-Kampagne wird die Mutter DaimlerChrysler finanzieren müssen.

"Das ist Investment", sagt Smart-Finanzgeschäftsfüher Peter Zattler in Bezug auf die insgesamt mehr als zwei Mrd.DM, die DaimlerChrysler bisher in das Projekt Smart gesteckt hat.Doch selbst wenn der Kleinwagen doch noch die Kurve kriegen sollte und auf die Erfolgsstraße einbiegt, erwartet die Konzernspitze in Stuttgart-Möhringen nicht, daß alle Investitionen im ersten Produktzyklus hereingespielt werden.Wie teuer die Rechnung für die Konzernmutter DaimlerChrysler wäre, wenn doch noch das Aus für den Smart käme, ist im Moment schwierig abzuschätzen.Dies hängt auch davon ab, inwiefern die extra errichtete Fabrik im französischen Hambach anderweitig genutzt werden könnte.

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