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Wirtschaft: Der Liter Wasser wird immer teurer

BONN (wei).Die Deutschen verbrauchen immer weniger Wasser - im vorigen Jahr im Schnitt nur noch 161 Liter pro Einwohner und Tag.

BONN (wei).Die Deutschen verbrauchen immer weniger Wasser - im vorigen Jahr im Schnitt nur noch 161 Liter pro Einwohner und Tag.Zugleich hat sich die Qualität des Grundwassers und der Flüsse verbessert.Das geht aus dem Jahresbericht der Bundesregierung über die Wasserwirtschaft für 1997 hervor.Im Bundesdurchschnitt kostete ein Kubikmeter Trinkwasser gut drei DM; für die gleiche Menge Abwasser mußte man zwischen etwa drei DM in Baden-Württemberg und über sechs DM in Brandenburg bezahlen.

Die höheren Gebühren belasteten jedoch nicht das Budget der Haushalte, weil ihr Wasserverbrauch zurückgegangen ist.In den vergangenen Jahren sei es gelungen, Wasserverbrauch und Wirtschaftswachstum zu entkoppeln, sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Ernst Hinsken, am Freitag in Bonn.Zum Rückgang des Wasserverbrauchs von 1990 bis 1997 um 46 Liter pro Tag und Einwohner hätten sowohl die privaten Haushalte als auch Industrie und Landwirtschaft beigetragen.In den Haushalten entnahm der Durchschnitts-Verbraucher im vorigen Jahr 128 Liter am Tag.Zu den Großabnehmern zählen die Industrie mit neun Mrd.und die Kraftwerke mit 28 Mrd.Kubikmeter.

Für Kanalisation, Kläranlagen, Trinkwasser-Versorgung und Hochwasserschutz gaben Bund, Länder und Gemeinden fast neun Mrd.DM aus.Dies habe ebenso zur Verbesserung der Wasserqualität beigetragen wie die Umsetzung zusätzlicher Auflagen durch die Industrie und vor allem die Landwirtschaft.Hier mache sich die Förderung umweltverträglicher Produktionsverfahren sowie eine bessere Ausbildung und Beratung der Landwirte bemerkbar, sagte Hinsken.

Besondere Fortschritte sind nach Angaben seines Kollegen Ulrich Klinkert vom Bundesumweltministerium für eine saubere Elbe erzielt worden.Im Einzugsgebiet des Stroms wurden seit der Wiedervereinigung 153 Kläranlagen gebaut, davon 36 in der Tschechischen Republik.In allen deutschen Flüssen habe die Schwermetallbelastung deutlich abgenommen.

Der Preisanstieg für Trinkwasser und die Abwasserentsorgung, so Klinkert, habe sich 1997 verlangsamt.Doch hätten sie, besonders in Ostdeutschland, in manchen Gemeinden "die Schmerzgrenze erreicht".Im Schnitt kam ein Kubikmeter Trinkwasser 3,21 DM; für die gleiche Menge Abwasser mußte man bis zu 6,06 DM in Brandenburg bezahlen.Die höheren Gebühren führten indes wegen des kleineren Konsums nicht zu einer insgesamt höheren Belastung der Haushalte.

In Ostdeutschland seien nach wie vor deutlich weniger Haushalte an die öffentliche Kanalisation und eine Kläranlage angeschlossen als im Westen, sagte Klinkert.Hier bestehe ein gewisser Nachholbedarf: Ziel des Bundes sei es aber nicht, jeden Regentropfen durch eine Kläranlage zu entsorgen.

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