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Wirtschaft: „Der Mensch übertrifft sich selbst“

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte man schon Angst vor Gesundheitsschäden, wenn mehr als Schrittgeschwindigkeit gefahren wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte man schon Angst vor Gesundheitsschäden, wenn mehr als Schrittgeschwindigkeit gefahren wurde. Davon ließen sich die Ingenieure aber nicht aufhalten. Die Lok „Adler“, die 1835 das erste Mal in Deutschland unterwegs war, schaffte in der Spitze 65 Stundenkilometer. Das europäische Hochgeschwindigkeitszeitalter für Züge läuteten 1978 die Franzosen mit dem TGV („train à grande vitesse“) ein. Am 22. September 1981 fuhr der Zug das erste Mal von Paris gen Lyon – mit 270 km/h . Staatspräsident François Mitterrand meinte euphorisch: „Der TGV ist eine weitere Etappe auf der Suche des Menschen, sich selbst zu übertreffen.“ Und vor allem: Der Zug sei „ein Zeichen für die Welt, dass Frankreich beabsichtigt, eine große Nation der Erneuerung zu bleiben“. Erst zehn Jahre später kamen die Deutschen mit dem Konkurrenzprodukt ICE – auf den Strecken von Würzburg nach Hannover und von Mannheim nach Stuttgart mit jeweils 250 km/h . Über den Ausbau war seit 1968 verhandelt worden. Und statt sich im Erfolg zu sonnen, beschwerten sich die Deutschen reihenweise darüber, dass die Bordrestaurants im ICE viel zu klein waren. Mit der Rekordfahrt vom Dienstag haben die Franzosen ein weiteres Vorzeigeprodukt deutscher Ingenieurkunst in den Schatten gestellt: Der Magnetschwebezug Transrapid erreicht in Schanghai , der einzigen kommerziellen Strecke weltweit, in der Spitze 431 km/h . Die Chefin der Staatsbahn SNCF, Anne-Marie Idrac, schwärmt über den Super-TGV: „Dieser Geschwindigkeitsrekord stellt einen der großen technischen und menschlichen Erfolge dar.“ Die französische Netzgesellschaft spricht von einem Zeichen „französischer Vorzüglichkeit und Expertise“. hop

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