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DER SOZIALE KONZERN: „Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein“

„Wir fühlen uns in dieser Firma gut aufgehoben“, sagt Thyssen-Krupp-Betriebsratschef Thomas Schlenz. Vielleicht deshalb, weil sich ein Leitspruch über die Jahrhunderte gut gehalten hat.

„Wir fühlen uns in dieser Firma gut aufgehoben“, sagt Thyssen-Krupp-Betriebsratschef Thomas Schlenz. Vielleicht deshalb, weil sich ein Leitspruch über die Jahrhunderte gut gehalten hat. „Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein“, meinte Alfred Krupp 1873. Und der Zweck des Unternehmertums sowieso. 1836 hatte Alfred für die damals 80 Arbeiter eine Betriebskrankenkasse eingerichtet. „Damit setzte er als Pionier einen Maßstab für die soziale Absicherung seiner Arbeiter“, sagt Schlenz. Der Wohnungsbau und die Kruppsche Konsumanstalt für die eigenen Leuten kamen im 19. Jahrhundert hinzu.

Ein Jahrhundert später knüpften Alfried Krupp und schließlich Berthold Beitz, der starke Mann im Konzern in den letzten 50 Jahren, an die Tradition an. Etwa 1968, als Beitz den damaligen IG-Metall-Vorsitzenden Otto Brenner in den Aufsichtsrat beruft – als Vertreter der Kapitalseite! Taktisch ein kluger Zug. Zwei Jahre später hilft Brenner Beitz, den damaligen Deutsche-Bank-Chef Hermann Josef Abs als Aufsichtsratschef von Krupp zu stürzen und damit die Macht der Banken bei Krupp zu beschneiden. Heute hat Beitz mithilfe der Stiftung, die gut 25 Prozent am fusionierten Konzern Thyssen-Krupp hält, noch immer ein entscheidendes Wort. Und die Stiftung, so sagt Betriebsratschef Schlenz, „gibt den Mitarbeitern das gute Gefühl, für ein Unternehmen tätig zu sein, das langfristig und nachhaltig handelt“. alf

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