zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Der Staat muss eingreifen! (Kommentar)

Fusionen wollen Kräfte bündeln. Das hat eine Kehrseite: Identitäten verwischen, Profile werden unkenntlich.

Fusionen wollen Kräfte bündeln. Das hat eine Kehrseite: Identitäten verwischen, Profile werden unkenntlich. Das zeigt jetzt auch die Debatte über den Zusammenschluss der Börsen in Frankfurt und London. Beide Seiten, die Briten und die Deutschen, äußern Skepsis. London erregt sich zu Recht darüber, der Euro-Handel in der City könnte ihnen die ungeliebte europäische Gemeinschaftswährung durch die Hintertür bescheren. Darüber sollen die Bürger, nicht die Börsen entscheiden. Frankfurt dagegen sorgt sich, von London könne - Gleichheit in Ehren - ein Sog ausgehen, so dass vom Börsenplatz am Main bald nicht viel übrig bliebe. Immer häufiger ist zu hören, Börsenchef Werner Seifert könnte einen zu hohen Preis gezahlt haben, um Vorstandsvorsitzender der neu zu gründenden Superbörse zu werden. Nachdem vor einigen Tagen schon der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Börse AG sich zu Wort gemeldet hat, kamen am Freitag auch aus Politik und Landeszentralbank Warnungen. Politische Einmischung ist hier - ausnahmsweise - angebracht, zumal die öffentlich-rechtliche Frankfurter Wertpapierbörse, heute noch Tochterunternehmen der Deutschen Börse AG, später unter die Trägerschaft der neuen Börse iX fallen soll. Die Kritiker der Fusion sollten deutlicher werden: Zwischen Frankfurt und London muss Wettbewerb möglich bleiben. Das erfordert auch eine begrenzte rechtliche Eigenständigkeit des Neuen Marktes in Frankfurt.

ank

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false