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Wirtschaft: Der starke Euro bremst SAP

Softwarekonzern legt vorläufige Bilanz vor

Berlin - Der starke Euro hat Europas größtem Softwarekonzern SAP das Geschäft vermiest. Weit mehr als die Hälfte seines Umsatzes macht das Unternehmen aus Walldorf außerhalb der Euro- Zone. Die Umsatzerlöse stiegen im Gesamtjahr 2013 um vier Prozent auf 16,9 Milliarden Euro, gab SAP nach einer ersten Durchsicht der aktuellen Zahlen am Freitag bekannt.

Bereinigt man die Umsatzentwicklung um die Währungseffekte, legte der Umsatz jedoch um acht Prozent zu. Das Betriebsergebnis wiederum stieg um zehn Prozent auf 4,47 Milliarden Euro – ohne Berücksichtigung der Währungsschwankungen wuchs es um 13 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro. Damit erreichte das Unternehmen die im Sommer des vergangenen Jahres gesenkten Wachstumsziele. SAP hatte wegen der Konjunkturschwäche vor allem in China seine Prognose zurückgeschraubt. Die Details zu den aktuellen Jahresergebnissen will SAP am 21. Januar bekannt geben.

SAP ist weltweit Marktführer für Software zur Steuerung von Unternehmensabläufen. Wichtigste Konkurrenten sind die US-Unternehmen Oracle und Microsoft. Kerngeschäft ist der Verkauf von Firmensoftware und die Serviceleistungen dafür. In diesem Geschäft kletterte der Umsatz bereinigt um Währungseffekte um elf Prozent, zu aktuellen Kursen aber nur um sechs Prozent auf 14 Milliarden Euro. Hier machten sich die schwachen asiatischen Währungen besonders bemerkbar, vor allem der im Vergleich zum Euro schwache Yen.

Im Geschäft mit Mietsoftware, die nur nach Bedarf bezahlt wird (Cloud-Computing), übertraf das Unternehmen sein selbst gestecktes Ziel, und erreichte währungsbereinigt einen Umsatz von 750 Millionen Euro, nach 343 Millionen im Jahr 2012. „Wir sind eines der wenigen globalen Technologieunternehmen, die den Übergang in die Cloud erfolgreich vollzogen haben“, teilten die beiden SAP- Chefs Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe mit. „Gleichzeitig wächst unser Kerngeschäft, und wir haben unsere Profitabilität gesteigert.“

Große Hoffnung setzt SAP auf seine Plattform Hana. Mit ihr können Unternehmen große Datenmengen in Echtzeit analysieren. Hana war ein wesentlicher Wachstumsmotor für SAP im Jahr 2013. Dennoch blieben die Umsatzerlöse mit Hana (633 Millionen Euro zu aktuellen Kursen) hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

An der Börse kamen die Geschäftszahlen nicht gut an: Die Aktien von SAP waren am Freitag schwächster Wert im Dax. Zum Börsenschluss lag das Minus bei 1,2 Prozent. vis/rtr

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