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Wirtschaft: Der Telekom-Chef hat verstanden

Von Corinna Visser Jetzt wissen wir also, was der Chef des größten europäischen Telekommunikationskonzerns bekommt. Ob er die mindestens 1,25 Millionen Euro im Jahr aber auch verdient, wissen wir nicht.

Von Corinna Visser

Jetzt wissen wir also, was der Chef des größten europäischen Telekommunikationskonzerns bekommt. Ob er die mindestens 1,25 Millionen Euro im Jahr aber auch verdient, wissen wir nicht. Ist die Summe angemessen für einen Konzernchef, der die Verantwortung für 256000 Mitarbeiter und 53 Milliarden Euro Umsatz trägt? Ist es zu viel für ein Unternehmen, das an allen Ecken und Enden sparen muss, das Tausende Stellen abbaut und einen Schuldenberg von mehr als 60 Milliarden Euro vor sich herschiebt? Passt das Gehalt zum Kurs der TAktie, der auf elf Euro abgestürzt ist? Verglichen mit dem, was Manager anderer großer deutscher Konzerne bekommen – Deutsche Bankchef Josef Ackermann verdiente im vergangenen Jahr 6,9 Millionen Euro – ist Rickes Gehalt eher mager. Für die Lage, in der sich die Telekom befindet, ist es wohl angemessen.

Und jetzt, wo es offiziell ist, was bringt das Wissen über Rickes Gehalt dem Anleger? Gar nichts. Aber es ist wichtig, dass Ricke seine Bezüge offen gelegt hat. Denn die Eigentümer eines Unternehmens sollten schon wissen dürfen, was ihre Angestellten verdienen. Rickes Vorgänger Ron Sommer hat sich gegen diese Auskunft immer trotzig gewehrt. Das haben ihm die Aktionäre zu Recht übel genommen. Ricke hat sich und dem Unternehmen eine ärgerliche Debatte auf der kommenden Hauptversammlung erspart. Sein erklärtes Ziel ist, das öffentliche Interesse an der Telekom wieder auf die Entwicklung des Unternehmens zu lenken und weg von den Personen. Und tatsächlich hat die Telekom größere Probleme als die Gehälter ihrer Vorstände.

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