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Wirtschaft: Der teure Krieg ums Fleisch

Jeder Krieg kostet eine Menge Geld - auch ein Handelskrieg, wie ihn die Europäische Union und die Vereinigten Staaten führen. Was da geschieht, ist eine absurde Vernichtung von knappem Wohlstand.

Jeder Krieg kostet eine Menge Geld - auch ein Handelskrieg, wie ihn die Europäische Union und die Vereinigten Staaten führen. Was da geschieht, ist eine absurde Vernichtung von knappem Wohlstand. Beide Seiten zahlen drauf, indem sie Einfuhren künstlich verknappen. Die Europäer sagen, das aus den USA importierte Hormonfleisch sei ungesund. Daher gebiete es der Verbraucherschutz, die Einfuhren zu verbieten. Die Amerikaner antworten, indem sie ihrerseits Agrarprodukte ab dem kommenden Donnerstag verteuern und damit vom Marktplatz ausschließen. Die Welthandelsorganisation WTO unterstützt die Amerikaner - schließlich haben die Europäer angefangen. Als wäre das Thema nicht schon von genügend Emotionen getrieben, melden sich nun populistische Politiker zu Wort und heizen den Konflikt an.Eine Lösung ist wohl weiter entfernt denn je. Wenn überhaupt, ist das Ende des Kriegs frühestens im November zu erwarten, auf der WTO-Ministerkonferenz im amerikanischen Seattle. Bis dahin kommt kein Hormonfleisch aus den USA nach Europa, kommen weniger Agrarprodukte aus Europa in die USA. Kaum zu sagen, wer Recht hat: Wissenschaftler präsentieren in der Angelegenheit keine eindeutigen Ergebnisse. Mächtige Lobby-Gruppen heben hervor, was ihnen hilft. Darunter leiden die, die nur einkaufen wollen, was sie mögen - sei es, was sie am besten oder am billigsten finden.Schuld daran sind die Europäer. Ausgerechnet sie begannen den Handelskrieg mit Argumenten des Verbraucherschutzes. Ausgerechnet die Europäer, die zuletzt mit Lebensmittel-Skandalen um wahnsinnige britische Rinder und belgische Dioxin-Hühner auffielen - und die mit ihrer teuren Agrar- und Fischerei-Subventionspolitik die Kosten für die Verbraucher in die Höhe treiben. Besonders glaubwürdig ist das nicht.

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