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Wirtschaft: Deutliche Kurssteigerungen bei Technologie- und Finanzwerten vor der Zinsentscheidung in den USA

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag unbeeindruckt von der Erwartung steigender Zinsen in den USA gezeigt. Die Kurse wurden am Nachmittag durch die freundliche Handelseröffnung an der New Yorker Wall Street gestützt.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag unbeeindruckt von der Erwartung steigender Zinsen in den USA gezeigt. Die Kurse wurden am Nachmittag durch die freundliche Handelseröffnung an der New Yorker Wall Street gestützt. Diese hatte bereits am Montag mit knapp zwei Prozent Plus beim Dow-Jones-Index den europäischen Börsen eine gute Vorlage gegeben. Der Dax schloss um 2,4 Prozent höher mit 7371,06 Punkten. Der Euro fiel im Verhältnis zum Dollar zwar, wurde von Händlern aber im Vorfeld des Zinsschritts als relativ stabil bezeichnet. Die EZB legte den Referenzkurs mit 0,9065 (Montag 0,9147) Dollar fest.

Aktienhändler sprachen von dünnen Umsätzen. Dies war im Vorfeld der erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank auch nicht überraschend. Besonders Finanz- und Technologiewerte konnten am deutschen Aktienmarkt zulegen. Zu den Gewinnern des Tages gehörten Epcos und Deutsche Telekom. Marktbeobachter führten das Telekom-Kursplus unter anderem auf die Ergebnissteigerung des spanischen Konkurrenten Telefónica zurück. Auch die Dax-Schwergewichte Allianz und Deutsche Bank stiegen deutlich. Starke Kursverluste erlitten Preussag, die zeitweise um mehr als sieben Prozent im Minus lagen. Der Kaufpreis für den defizitären britischen Reiseanbieter Thomson Travel in Höhe von 180 Pence je Aktie wurde von einigen Händlern als deutlich überteuert erachtet.

In den USA legte im Vorfeld der am Abend erwarteten Zinsentscheidung auch die Wachstums- und Technologiebörse Nasdaq zu, und zwar mit mehr als zwei Prozent noch stärker als die Standardwerte. Eine Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt auf 6,5 Prozent beim Tagesgeld galt vielen Experten als wahrscheinlich. "Das Wachstum hat jetzt seinen Preis: steigende Inflation und steigende Zinsen", sagte Diane Swonk, Chef-Ökonomin bei der Bank One in Chicago. Die US-Notenbank muss die im März auf 3,7 Prozent gestiegene Inflation in den Griff bekommen. Der seit 1991/92 anhaltende Konjunkturaufschwung wurde zuletzt immer stärker vom Konsumboom der US-Verbraucher angetrieben. Im ersten Quartal 2000 wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,4 Prozent.

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