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Deutsche-Bank: Ackermann verdient 11,9 Millionen Euro

Deutsche-Bank-Vorstandschef Josef Ackermann hat im vergangenen Jahr insgesamt 11,9 Millionen Euro verdient. Das geht aus dem Geschäftsbericht des Unternehmens hervor. Ackermanns Gehaltserhöhung lag bei rund 18 Prozent.

Frankfurt/Main - Zuvor hatte der 58 Jahre alte Schweizer Manager noch 10,1 Millionen Euro an Grundgehalt, leistungsabhängigem Bonus sowie Aktienrechten erhalten. Zum Vergleich: Postbank-Vorstandschef Wulf von Schimmelmann verdiente 2005 «nur» 1,7 Millionen Euro, der Chef des amerikanischen Finanzkonzerns Citigroup, Charles Prince, kam auf 23 Millionen Dollar (19,0 Mio Euro).

Erfahrungsgemäß verdienen einige Manager aus dem mächtigen 10- köpfigen Group Executive Committee unterhalb des Deutsche-Bank- Vorstands und im Investmentbanking deutlich mehr als ihr Chef, müssen aber ihre Gehälter nicht individuell offen legen. Im Zuge eines Gerichtsverfahrens war vor kurzem herausgekommen, dass die Mitglieder des Group Executive Committees im Jahr 2003 für ihre Arbeit im Schnitt je 12,9 Millionen Euro bezogen hatten. Im vergangenen Jahr hatte Ackermann selbst betont, er sei beim Gehalt nur die «Nummer 14» in der Bank gewesen.

Deutsche Bank: Jahresüberschuss steigt um 43 Prozent

Der Jahresüberschuss des größten deutschen Finanzhauses kletterte im zurückliegenden Geschäftsjahr um 43 Prozent auf 3,529 Milliarden Euro. Nach einem Bericht des «Handelsblatts» vom Donnerstag prüft die Deutsche Bank derzeit, ob sie ebenso wie zahlreiche Konkurrenten ein Angebot für die zum Verkauf stehende Berliner Bank abgeben wird. «2005 war für die Deutsche Bank ein Rekordjahr. Die Bank ist sowohl in ihrem Heimatmarkt Deutschland als auch international gut aufgestellt», schrieb Ackermann in einem Brief an die Aktionäre.

Angepeilt sei, das Ergebnis je Aktie künftig zweistellig zu steigern. Die Eigenkapitalrendite soll auch in den kommenden Jahren bei 25 Prozent vor Steuern liegen - ein Wert, der 2005 knapp erreicht wurde. Das Ergebnis fiel um mehr als 250 Millionen Euro niedriger aus als noch Anfang Februar angekündigt, da die Deutsche Bank für mögliche Strafzahlungen Rückstellungen bilden musste. Sie könnten wegen unzulässiger Steuersparmodelle für US-Kunden im Zeitraum 1997 bis 2001 fällig werden.

Finanzielle Belastungen aus Rechtsstreitigkeiten drohen der Deutschen Bank laut Geschäftsbericht auch im Zusammenhang mit den Pleiten des US-Energiekonzerns Enron und des deutschen Bauunternehmens Philipp Holzmann. Die verschiedenen Prozesse, die der ehemalige Medienunternehmer Leo Kirch gegen die Deutsche Bank und ihren Aufsichtsratschef Rolf Breuer angestrengt hat, hält das Kreditinstitut jedoch anscheinend für nicht so bedrohlich, dass sie im Geschäftsbericht erwähnt werden müssten. Breuer erhielt für seine Funktion in dem Kontrollgremium 2005 insgesamt 346 000 Euro (2004: 279 000 Euro) an Vergütung.

Inzwischen stammt die Mehrheit der Aktionäre der Deutschen Bank wieder aus dem Heimatland: Mit 52 Prozent (2004: 49 Prozent) bilden deutsche Investoren die größte Gruppe der Anteilseigner, gefolgt von Anlegern aus der Europäischen Union (30 Prozent) und den USA (elf Prozent). Deutlich abgenommen hat der Anteil von Investoren aus Ackermanns Schweizer Heimat. (tso/dpa)

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