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Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, sowie zwei weiteren Ex-Bankern vor, vor vier Jahren Richter getäuscht zu haben, um Schadenersatzzahlungen der Deutschen Bank an den Medienunternehmer Leo Kirch abzuwehren.

© dpa

Deutsche-Bank-Prozess: Staatsanwaltschaft will 30 neue Zeugen vernehmen

Überraschung im Kirch-Prozess: Die Münchner Staatsanwaltschaft will neue Zeugen im Prozess gegen Jürgen Fitschen und mehrere Ex-Manager vorladen. Unter anderem Springer-Chef Mathias Döpfner, Verlegerin Friede Springer und den Medienunternehmer Rupert Murdoch.

Im Strafprozess gegen den Co-Chef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen und mehrere Ex-Manager will die Münchner Staatsanwaltschaft ihre Betrugsvorwürfe mit zahlreichen neuen Zeugen beweisen. Oberstaatsanwältin Christiane Serini beantragte am Freitag vor dem Landgericht München überraschend die Vernehmung von rund 30 weiteren Zeugen, darunter den Medienunternehmer Rupert Murdoch, den ehemaligen HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt, Springer-Chef Mathias Döpfner und Verlegerin Friede Springer.

Verteidiger kritisierten den Vorstoß als „Antragsmonster“, mit dem die Staatsanwaltschaft angesichts eines drohenden Freispruchs ihre Anklage retten wolle. Sollten die Richter den Anträgen zustimmen, würde der Prozess deutlich länger dauern als geplant. Bislang war der letzte Verhandlungstag für den 13. Oktober vorgesehen, da fast alle bisher vorgesehenen Zeugen bereits gehört worden waren.

Die Sommerpause habe der Staatsanwaltschaft nun aber Gelegenheit gegeben, den bisherigen Verlauf der Verhandlung zu analysieren, sagte die Staatsanwältin. Als Konsequenz daraus präsentierten die Ankläger die Liste der neuen Zeugen, mit denen die Behörde ihren Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs untermauern will.

Sie wirft Fitschen, seinen Vorgängern Josef Ackermann und Rolf Breuer sowie zwei weiteren Ex-Bankern vor, vor vier Jahren Richter getäuscht zu haben, um Schadenersatzzahlungen der Deutschen Bank an den Medienunternehmer Leo Kirch abzuwehren. Die Angeklagten bestreiten dies. dpa

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