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Wirtschaft: Deutsche Bank streicht fast 2000 Jobs

Sieben Prozent der Arbeitsplätze im Inland fallen bis Ende 2006 weg

Frankfurt am Main Die Deutsche Bank wird ihre Belegschaft in Deutschland noch einmal um sieben Prozent verringern. Die Zahl der Mitarbeiter soll von derzeit 27 330 bis Ende 2006 auf 25 410 sinken. Von dem Stellenabbau sind vor allem Abwicklungstätigkeiten in der Konzernzentrale und im Firmenkundenbereich betroffen. Dagegen soll der Vertrieb durch die Einstellung neuer Mitarbeiter sowohl im Firmen- als auch im Privatkundengeschäft gestärkt werden.

„Durch verbesserte interne Prozesse bei Verwaltung und Abwicklung wollen wir Kosten senken und Abläufe beschleunigen“, sagte Jürgen Fitschen, Chef des neu geschaffenen Deutschland-Komitees der Bank. Wie hoch die Einsparungen ausfallen werden, verriet er nicht. Es dürfte allerdings ein dreistelliger Millionenbetrag sein. Einzelheiten sollen Anfang Februar auf der Jahrespressekonferenz vorgestellt werden.

Der Stellenabbau in Deutschland ist Teil eines weltweiten Sparpakets, dessen Umfang noch nicht feststeht. Finanzkreise schätzen, dass bis zu 6000 der insgesamt 65 000 Stellen betroffen sein könnten. Ende 2000 hatte die Bank fast 90 000 Mitarbeiter. Gespart werden soll – außer in Deutschland – international vor allem im Investment-Banking und in der Vermögensverwaltung.

Die Bank will aber auch 450 Mitarbeiter neu einstellen, vor allem in „kunden- und produktnahen Bereichen“. Das sind beispielsweise Kundenberater im Firmen- und Privatkundengeschäft. Dagegen konzentrieren sich die Streichungen zu einem guten Teil auf Verwaltungs- und Infrastrukturbereiche. Hier sollen 1650 Jobs wegfallen. Dazu gehören etwa die Bereiche Risikomanagement, Personal und Controlling. Weitere 100 Stellen verschwinden durch die Zusammenlegung von Aktien- und Rentenhandel.

Im Firmenkundengeschäft werden 500 Stellen gestrichen. Weitere 250 Mitarbeiter werden an externe Dienstleister verlagert. Außerdem werden Tätigkeiten aus der Bank an eine Tochtergesellschaft namens Keba in Leipzig übertragen. Hier sollen 350 Stellen neu entstehen. Diese Beschäftigten unterliegen nicht dem Bankentarif und sind damit deutlich billiger.

Außer der Deutschen Bank basteln auch die Hypo-Vereinsbank (HVB) und die Commerzbank an neuen Sparplänen. Die HVB will Anfang nächsten Jahres ein Sparprogramm für ihr Deutschlandgeschäft vorstellen, dem nach Schätzung aus Finanzkreisen etwa 2500 Stellen zum Opfer fallen dürften. Die Commerzbank hat kürzlich den Abbau von 900 Stellen im Investment-Banking angekündigt. pot/HB

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