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Wirtschaft: Deutsche Banken stark engagiert

FRANKFURT (MAIN) (egl/HB).Wie nach dem Rußland-Schock sind westliche Banken auch nach dem jüngsten Brasilien-Debakel wegen ihrer hohen Engagements in der Krisenregion in die Schußlinien geraten.

FRANKFURT (MAIN) (egl/HB).Wie nach dem Rußland-Schock sind westliche Banken auch nach dem jüngsten Brasilien-Debakel wegen ihrer hohen Engagements in der Krisenregion in die Schußlinien geraten.Unter Rückgriff auf die aktuellen Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) setzen manche Analysten die Höhe der Ausleihungen der Banken mit dem tatsächlichen Umfang der Risiken gleich, was nach Ansicht des Chefökonoms der ING Barings für Lateinamerika, Arturo Pozecansky, leicht ein völlig falsches Bild geben kann.

Laut den BIZ-Zahlen von Mitte vergangenen Jahres lagen die europäischen Banken mit Ausleihungen an Brasilien von 37,6 Mrd.Dollar weit vor den US-Banken, die Kredite von rund 16,78 Mrd.Dollar in den Büchern hatten.Mit 12,8 Mrd.Dollar führt Deutschland die Liste der europäischen Banken an, gefolgt von Frankreich (7,92 Mrd.), Niederlande (7,04 Mrd), Großbritannien (5,81 Mrd.), Japan (5,18 Mrd.), Spanien (4,65 Mrd.) und Italien (3,64 Mrd.Dollar).

Auch was die Ausleihungen an ganz Lateinamerika angeht, lassen die europäischen Banken, die Mitte 1998 rund 140 Mrd.Dollar in den Büchern hatten, ihre US-Konkurrenten, die 64 Mrd.Dollar an die Region ausgeliehen hatten, hinter sich.Bei den deutschen Banken summierten sich die Ausleihungen an Lateinamerika auf 39,5 Mrd.Dollar.Daß die spanischen Banken mit 37,6 Mrd.Dollar dicht auf den Fersen bleiben, kommt nicht von ungefähr.Allein die großen spanischen Institute, Banco Bilbao Vizcaya und Santander, haben in den zurückliegenden fünf Jahren in Lateinamerika für den Kauf von zwanzig Banken die stolze Summe von zehn Mrd.Dollar investiert.

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