zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Deutsche Börse weitet Betreuer-Modell aus

FRANKFURT (MAIN)/BERLIN (dr/rtr).Die Deutsche Börse AG, Frankfurt (Main), versucht ihre Position gegenüber den deutschen Regionalbörsen weiter zu verbessern.

FRANKFURT (MAIN)/BERLIN (dr/rtr).Die Deutsche Börse AG, Frankfurt (Main), versucht ihre Position gegenüber den deutschen Regionalbörsen weiter zu verbessern.Am 12.Oktober werden mit der zweiten Ausbaustufe des elektronischen Handelssystems Xetra weitere sogenannte Betreuer eingeführt.Ihre Aufgabe wird es sein, die Liquidität im Handel zu erhöhen und die Transparenz durch ihr Research zu verbessern.Die Betreuer sollen sicherstellen, daß auch in weniger aktiv gehandelten Titeln Kauf- und Verkaufsangebote im Markt sind, Investoren diese Titel jederzeit kaufen und verkaufen können, so Deutsche-Börse-Vorstandsmitglied Reto Franconi am Dienstag vor der Presse.Die Betreuer müssen im fortlaufenden Handel innerhalb von maximal 120 Sekunden auf eine Kursanfrage entsprechende Notierungen in Xetra einstellen, bei den Auktionen innerhalb von 60 Sekunden.Zudem müssen sie im fortlaufenden Handel 65 Prozent der Kursanfragen im Monat beantwortet haben, bei den Auktionen 80 Prozent und davon 90 Prozent bei der Eröffnungsauktion.Ferner müssen sie dafür sorgen, daß die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs (Spread) bei den 30 umsatzstärksten M-Dax-Werten 2,5 Prozent, bei den übrigen M-Dax- und den Neue-Markt-Werten vier Prozent und bei den sonstigen Titel (außer Dax) fünf Prozent nicht überschreitet.Die Börse werde dies kontinuierlich prüfen, ein sogenanntes Rating der Betreuer erstellen und die besten Betreuer veröffentlichen.Weiterhin sollen die Betreuer nach den Vorstellungen der Deutschen Börse die Emittenten bei der Kommunikation mit den Investoren unterstützen und sie bei allen Kapitalmarktfragen beraten.Der Einsatz der Betreuer soll mittel- bis langfristig zu größerer Markttiefe, geringerer Volatilität und steigenden Umsätzen führen.

Bereits 24 Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen hätten bisher Interesse bekundet, hieß es in Frankfurt weiter.Dies sei eine größere Zahl als am Neuen Markt wo es bereits Betreuer gibt.Dort hielten die Betreuer die Spannen, also den Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis, auf dem Niveau der wesentlich größeren M-Dax-Titel.Diese Funktion nähmen sie wahr, obwohl die Volatilität im Neuen Markt deutlich höher liege.

Das Interesse der zukünftigen Betreuer gelte in erster Linie Titeln des Neuen Marktes und des M-Dax.Einige Banken hätten darüber hinaus angekündigt, auch Aktien des geplanten Small-Cap-Index S-Dax auf Xetra zu betreuen.Die Deutsche Börse rechne damit, daß bereits im kommenden Jahr auch für ausländische Aktien Betreuer aktiv würden.

Die Börse wolle die Betreuertätigkeit fördern, indem sie in den ersten beiden Jahren auf jegliche Transaktionsgebühren verzichtet.Die Kosten der Banken und Wertpapierhändler müssen entweder von den Betreuern selbst oder von den Emittenten getragen werden.Franconi sieht darin jedoch kein Problem: für den Emittenten sei gute Betreuung wertvoll, weil die Bewertung der Aktien erhöht, die Liquidität gesteigert und neue Investorenkreise erschlossen würden.Die Börse rechnet damit, daß die Unternehmen sich an den Fixkosten der Betreuer über ein pauschales oder leistungsabhängiges Entgelt beteiligen.Den Anleger koste das Betreuermodell nichts.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false