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Wirtschaft: Deutsche Exporte in die Euro-Zone gehen zurück

Die sinkende Nachfrage nach deutschen Produkten in den anderen Teilnehmerländern der Euro-Währungsunion belastet zunehmend die gesamte Exportentwicklung Deutschlands. Bedeutsam ist dies deshalb, weil mehr als zwei Fünftel (43 Prozent) der gesamten Warenausfuhr Deutschlands auf die Euro-Zone entfallen.

Die sinkende Nachfrage nach deutschen Produkten in den anderen Teilnehmerländern der Euro-Währungsunion belastet zunehmend die gesamte Exportentwicklung Deutschlands. Bedeutsam ist dies deshalb, weil mehr als zwei Fünftel (43 Prozent) der gesamten Warenausfuhr Deutschlands auf die Euro-Zone entfallen. Mehr als die Hälfte davon - 24 Prozent vom deutschen Gesamtexport - konzentriert sich dabei auf die drei Länder Frankreich, Italien und Niederlande. Ihrer Nachfrage nach deutschen Produkten kommt daher eine entscheidende Bedeutung für die Konjunkturentwicklung in Deutschland zu. Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Montag ist der Export nach Frankreich im Oktober um 4,9 Prozent niedriger gewesen als noch ein Jahr zuvor.

Da nach Frankreich gut ein Zehntel aller deutschen Exporte fließen, hat dies negative Folgen für den gesamten Export in die Euro-Zone - er sank im Oktober im Jahresvergleich um drei Prozent und stieg weltweit nur noch um 0,7 Prozent. Da auch Italien 2,4 Prozent weniger Waren bezog, nutzte das Plus von 1,2 Prozent im Handel mit den Niederlanden wenig. Dass die deutsche Warenausfuhr in die Euro-Zone im November um 8,3 Prozent und weltweit um 4,5 Prozent abgesackt ist, lässt für die im Februar zu erwartenden neuen Länder-Detailzahlen der Wiesbadener Statistiker wenig Erfreuliches erwarten. Der Rückgang des Exports in diese drei wichtigsten Abnehmerländer dürfte sich verstärkt haben.

Ein Gegengewicht ist im Gegensatz zu den vorherigen Monaten weder von Großbritannien noch von Drittländern zu erwarten. Im November war der Export in die drei EU-Länder außerhalb der Euro-Zone um 3,7 Prozent sowie die Ausfuhr in die übrige Welt um 0,8 Prozent gesunken. Damit ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass der Export nach Großbritannien weiter gestiegen ist.

Dafür hat sich Mittel- und Osteuropa zu einem wichtigen Ziel für die deutschen Exporte gemausert: Ausfuhren im Wert von sieben Milliarden Euro flossen im Oktober in die Region. Das sind 14,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Reformländer überholten damit sogar Frankreich. In den ersten zehn Monaten nahmen die Ausfuhren in die Staaten Ost- und Mitteleuropas um 19 Prozent auf insgesamt 58,8 Milliarden Euro zu. Die USA blieben trotz der Konjunkturschwäche ein bedeutender Außenhandelspartner: Die deutsche Wirtschaft exportierte von Januar bis Oktober Güter im Wert von 57,2 Milliarden Euro nach Nordamerika - 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die deutschen Exportunternehmen rechnen unterdessen für 2002 mit einem Wachstum der Ausfuhren von vier Prozent. Das sagte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes des Groß- und Außenhandels (BGA), in einem Interview mit der Deutschen Welle. Zwar wede das erste Quartal noch schwach sein, was auch auf die Anschläge vom 11. September zurückzuführen sei. Mit China und Russland gebe es aber neue, starke Exportmärkte.

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