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Wirtschaft: Deutsche Milchprodukte sind besonders gefragt

BONN (Tsp).Deutschland erreichte im vergangenen Jahr im Agrarhandel weltweit erneut eine Spitzenposition.

BONN (Tsp).Deutschland erreichte im vergangenen Jahr im Agrarhandel weltweit erneut eine Spitzenposition.Wie der Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Franz-Josef Feiter, am Dienstag in Bonn mitteilte, belegte die Bundesrepublik 1997 mit einem Ausfuhrwert von 41,9 Mrd.DM hinter den USA, Frankreich und den Niederlanden den vierten Platz auf der Exportrangliste.Bei den Weltagrareinfuhren war die Bundesrepublik mit 71,5 Mrd.DM sogar unangefochten die Nummer eins.Nach ersten vorläufigen Angaben legten die Ein- und Ausfuhren zwar nur um 0,2 Prozent zu.Allerdings seien noch starke Korrekturen nach oben zu erwarten.Trotz eines zum Vorjahr unveränderten Außenhandelsdefizits in Höhe von 29,6 Mrd.DM nannte Feiter die Bilanz für 1997 "sehr erfreulich".Mittlerweile stamme jede fünfte Mark deutscher Bauern aus dem Export.Auch 1998 stehe ein weiteres Wachstum in Aussicht.Nach den Worten Feiters stammten im vergangenen Jahr insgesamt rund sechs Prozent der weltweit gehandelten Agrar- und Ernährungsgüter aus Deutschland.Dies sei das Neunfache der im Jahr 1970 und das Doppelte der 1980 gehandelten Produkte gewesen.Ziehe man von den Einfuhrerlösen den Ausfuhrwert ab, "waren wir nach Japan zugleich der weltweit zweitgrößte Nettoimporteur im Agrarbereich", sagte der Staatssekretär.Sorgen bereiteten ihm lediglich die deutschen Getreideausfuhren, die 1997 um 37,3 Prozent auf 1,8 Mrd.DM eingebrochen seien.

Spitzenreiter beim deutschen Agrarexport sind dem Bericht zufolge vor allem die Milchprodukte Käse, Butter und Joghurterzeugnisse.Deren Ausfuhrwert habe sich auf mehr als sieben Mrd.DM summiert, gefolgt von Fleisch und Fleischerzeugnissen mit rund 3,5 Mrd.DM.Auch die deutschen Verarbeitungserzeugnisse aus Kakao, Tabak und Kaffee genössen im Ausland hohes Ansehen, betonte Feiter.Vor allem das Osteuropageschäft hat zu dieser starken Zunahme beim Export beigetragen.So legten die Ausfuhren in die mittel- und osteuropäischen Länder um mehr als ein Fünftel auf rund 2,1 Mrd.DM zu, wobei vor allem Milchprodukte gefragt waren.Die deutschen Einfuhren aus diesen Ländern stiegen dagegen nur um 5 Prozent.Die wichtigsten Handelspartner seien allerdings nach wie vor die EU-Nachbarn, mit denen zwei Drittel des Agrarhandels abgewickelt wurden.Der größte Abnehmer deutscher Agrarerzeugnisse bleiben die Niederlande, sagte Feiter.

Bei den Importwaren stehen laut Feiter Obst und Südfrüchte ganz oben auf dem deutschen Speisenzettel: Die Fruchtimporteure gaben 1997 neun Mrd.DM aus.An zweiter Stelle liegen die Fleischwaren mit knapp acht Milliarden Mark.Sie mußten allerdings "erhebliche Einbußen" von mehr als zehn Prozent gegenüber 1996 hinnehmen.

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