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Golf-Konkurrenz.

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Wirtschaft: Deutsche Opelaner kämpfen für den Astra Management denkt an Abzug aus Deutschland

Berlin - Die Opel-Belegschaft und die IG Metall reagieren alarmiert auf Überlegungen des Managements, die Produktion des Kompaktmodells Astra ab 2015 aus Deutschland abzuziehen. „Es wäre eine verheerende Fehlentscheidung, wenn nach Auslauf des derzeitigen Modells kein Astra mehr in Deutschland gefertigt werden würde“, erklärte die IG Metall am Montag.

Berlin - Die Opel-Belegschaft und die IG Metall reagieren alarmiert auf Überlegungen des Managements, die Produktion des Kompaktmodells Astra ab 2015 aus Deutschland abzuziehen. „Es wäre eine verheerende Fehlentscheidung, wenn nach Auslauf des derzeitigen Modells kein Astra mehr in Deutschland gefertigt werden würde“, erklärte die IG Metall am Montag. Planspiele der Geschäftsführung sähen vor, den Astra nur noch in Ellesmere Port (England) und Gliwice (Polen) zu bauen und nicht mehr in Rüsselsheim.

Opel-Chef Karl- Friedrich Stracke bestätigte die konkreten Pläne nicht und verwies auf den laufenden „Informations- und Konsultationsprozess“ mit den Arbeitnehmern. Die Entscheidung zum Astra sei Teil eines Plans, das Geschäft von Opel/Vauxhall in Europa profitabel zu machen. Opel leidet unter hohen Verlusten. In den vergangenen zehn Jahren verlor die Konzernmutter General Motors mehr als zehn Milliarden Euro mit Opel. Im ersten Quartal lag das Minus bei 250 Millionen Euro.

„Die Situation spitzt sich derzeit zu, weil die Geschäftsleitung sich gegenüber dem europäischen Betriebsrat nach wie vor weigert, die zukünftige Produktionsplanung für alle europäischen Werke offenzulegen“, teilte die Gewerkschaft mit. Frankfurts IG-Metall-Chef und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild sprach von einer „Kampfansage“. Gebe es keinen mit den Mitarbeitern abgestimmten Geschäftsplan, der die deutschen Werke sichere, werde das Management nicht unterstützt. Schild: „Dann wird Opel wieder monatelang mit schlechten Nachrichten statt mit guten Autos von sich reden machen.“

Der Astra ist mit mehr als 330 000 Stück pro Jahr das wichtigste Opel-Modell und Wettbewerber für den VW Golf. Rüsselsheim ist der kleinste der drei Fertigungsstandorte. Dort wird vor allem das Mittelklasse-Modell Insignia produziert. Nach Angaben von Opel-Chef Stracke liefen in Rüsselsheim 2011 rund 149 800 Insignia vom Band, zudem 12 600 Einheiten des Schwestermodells Buick Regal für den US-Markt. Die Astra-Produktion habe erst 2011 im Stammwerk begonnen, nur 18 300 Astra seien produziert worden. Laut Betriebsrat sollen aber allein 2012 in Rüsselsheim rund 70 000 Astra produziert werden. Im zweiten Halbjahr werde jedes zweite in Rüsselsheim produziertes Auto ein Astra sein.

Opel lockt die Belegschaft mit Investitionen von mehr als 300 Millionen Euro in den Bau der kommenden Astra-Generation. Spekuliert wird auch über die Verlagerung der Zafira-Produktion aus Bochum nach Rüsselsheim. „Mit einem Modell ist Rüsselsheim nicht ausgelastet“, sagte der Duisburger Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Die Verlagerung der Astra-Produktion sei für Opel „keine Langfristlösung“. Allerdings spare der Hersteller zunächst so 1500 Euro Produktionskosten pro Auto. Henrik Mortsiefer

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