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Wirtschaft: Deutsche Panzer für Katar

Rheinmetall nennt Details zu umstrittenen Geschäft.

Düsseldorf - Die deutsche Rüstungsindustrie will in den Jahren nach 2014 Kampfpanzer und Artilleriegeschütze an das Emirat Katar liefern. Zwei Monate nachdem der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) über den Großauftrag für 62 Leopard-2-Panzer und 24 Panzerhaubitzen berichtet hatte, nannte der Zulieferer Rheinmetall Details zu seinem Anteil an dem umstrittenen Geschäft. Demnach wird Rheinmetall wesentliche Teilsysteme und Dienstleistungen in einem Gesamtwert von rund 475 Millionen Euro beisteuern. Die Auslieferungen an den Systempartner KMW seien in den Jahren 2015 bis 2018 geplant.

Rheinmetall sprach in einer Mitteilung am Dienstag zwar lediglich von einem Kunden im arabischen Raum, von dem der Großauftrag für hochmoderne Kampfpanzer und Artilleriesysteme stamme. Allerdings wurde in Branchenkreisen bestätigt, dass es sich dabei um das bereits seit Mitte April bekannte Rüstungsgeschäft mit Katar handelt. Damals war von 1,89 Milliarden Euro die Rede, die KMW als Generalunternehmer dafür erhalten soll. Von KMW war am Dienstag keine Stellungnahme zu bekommen. Damit blieb unklar, wann genau die Lieferung dieser Panzer und Artilleriewaffen in die Golfregion über die Bühne gehen soll.

Rüstungsgeschäfte dieser Art bedürfen der Zustimmung des Bundessicherheitsrats, eines geheim tagenden Gremiums der Bundesregierung. Das Gremium hat bereits eine Genehmigung für das milliardenschwere Geschäft gegeben. Grüne und Linke werfen der Regierung von Katar Menschenrechtsverletzungen vor und kritisieren das Geschäft scharf. Katar gilt als eines der mächtigsten Länder der Region. Das Emirat will nach einer früheren Mitteilung von KMW seine 8500 Mann starken Landstreitkräfte modernisieren.

Rheinmetall arbeitet bei der Leopard- Produktion mit Krauss-Maffei Wegmann eng zusammen. Der Leopard 2 gilt als einer der modernsten Kampfpanzer weltweit. Rheinmetall zufolge stehen in 18 Staaten insgesamt 3600 Exemplare in den Arsenalen. Das Auftragspaket umfasse auch entsprechende Munition. dpa

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