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Wirtschaft: Deutsche Post entdeckt Lateinamerika

São Paulo - Die Deutsche Post DHL will in Lateinamerika stärker wachsen. Besonders der zunehmende Außenhandel der Region lockt, sagte Konzernchef Frank Appel dem „Handelsblatt“.

São Paulo - Die Deutsche Post DHL will in Lateinamerika stärker wachsen. Besonders der zunehmende Außenhandel der Region lockt, sagte Konzernchef Frank Appel dem „Handelsblatt“. Neben dem Güteraustausch innerhalb Asiens und über das Drehkreuz Afrika-Nahost-Asien werde der Absatz am stärksten zwischen Lateinamerika und Asien zunehmen.

Attraktiv ist für die Deutsche Post auch der Ausbau ihrer Position als Anbieter im lokalen Logistikgeschäft in lateinamerikanischen Ländern. Über entsprechende Investitionen werde der Konzern aber derzeit noch nicht entscheiden, sagte Appel. Dies könnte sich als Fehler erweisen, denn Lateinamerika konnte sich durch den Handel mit Fernost und wegen des starken inländischen Konsums durch die Weltwirtschaftskrise retten und wächst 2010 schneller als die Industrieländer.

Das spürt DHL in Brasilien: Während die Luftfracht im Krisenjahr 2009 um 13 Prozent schrumpfte, konnte DHL dort seine Umsätze um 16 Prozent ausweiten. Die Aussichten stehen gut, dass der Express-Frachtmarkt in Brasilien schneller als der Handel insgesamt wachsen wird. Schon jetzt haben lokale Anbieter wie die brasilianische Post Lieferschwierigkeiten angesichts der explodierenden Nachfrage nach Expressfracht.

Dass die Post trotz der Chancen mit dem Ausbau der nationalen Expressdienstleistungen zögert, liegt auch an der Konkurrenzsituation: „Die Märkte stehen unter einem hohen Wettbewerbsdruck“, erklärte Appel.

Der Konzernchef hob noch zwei andere Schwierigkeiten der Deutschen Post DHL bei der Expansion in Brasilien hervor: „Es ist, ganz anders als in Indien oder China, nicht einfach, qualifizierte Mitarbeiter zu finden.“ Derzeit hat die Post rund 30 000 Mitarbeiter in Lateinamerika. Alexander Busch (HB)

Alexander Busch

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