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Wirtschaft: Deutsche sparen so viel wie noch nie

Kein Anzeichen für gebremsten Konsum

Berlin - Obwohl die Deutschen optimistischer werden, legen sie immer mehr Geld auf die hohe Kante. Im vergangenen Jahr sparten sie 159 Milliarden Euro und damit zwei Milliarden Euro mehr als noch 2005, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Dienstag in Berlin mitteilte. Für 2007 erwartet der Verband eine weitere Steigerung des Sparvolumens um vier Milliarden Euro. Die Sparquote blieb unverändert bei 10,5 Prozent. Grund ist der gleichzeitige Anstieg des verfügbaren Einkommens um zwei Prozent.

DSGV-Präsident Heinrich Haasis sieht trotz der hohen Sparneigung keineAnzeichen für einen gebremsten Konsum. „Die Bundesbürger sind optimistischer, entsprechend hat sich auch die Konsumstimmung aufgehellt“, sagte er anlässlich der Vorstellung des Vermögensbarometers 2007. In der repräsentativen Umfrage schätzten 83 Prozent der Bundesbürger ihre gegenwärtige finanzielle Situation als „nicht schlecht“ ein. Das sind fünf Prozent mehr als im Jahr 2006. Fast jeder Zweite gab an, ihm gehe es „gut“ oder „sehr gut“. Für die kommenden zwei Jahre erwarten 76 Prozent der Befragten, dass ihre finanzielle Situation konstant bleibt oder sich verbessert. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr.

Erstmalig im Vermögensbarometer erfasst wurden Erbschaften in Deutschland. Demnach hat rund ein Drittel der Bundesbürger schon einmal geerbt. Fast jede zweite Erbschaft lag über 50 000, jede zwanzigste über 250 000 Euro. In den meisten Fällen wurden Geld (50 Prozent) oder Immobilien (46 Prozent) vererbt. Die Deutschen investierten das geerbte Geld hauptsächlich in größere Anschaffungen wie Autos oder Häuser (41 Prozent) oder legten es längerfristig an (43 Prozent).

Die beliebtesten Vorsorgeprodukte der Deutschen sind laut DSGV weiterhin die Lebensversicherung (62 Prozent), der Bausparvertrag (55 Prozent) und das Sparbuch (54 Prozent). awr

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