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Wirtschaft: Deutsche Telekom: Der Telefonriese startet nach drittem Börsengang schwach

Für Telekom-Chef Ron Sommer ist der dritte Börsengang seines Unternehmens vor allem deshalb ein großer Erfolg, weil sich die Zahl der Privatanleger durch diesen Schritt von 1,5 auf drei Millionen verdoppelt hat. Damit gehöre die Deutsche Telekom weltweit zu den Unternehmen mit dem größten Streubesitz, erklärte Sommer am Montag vor der Presse in Frankfurt (Main).

Für Telekom-Chef Ron Sommer ist der dritte Börsengang seines Unternehmens vor allem deshalb ein großer Erfolg, weil sich die Zahl der Privatanleger durch diesen Schritt von 1,5 auf drei Millionen verdoppelt hat. Damit gehöre die Deutsche Telekom weltweit zu den Unternehmen mit dem größten Streubesitz, erklärte Sommer am Montag vor der Presse in Frankfurt (Main). Damit wird klar, welch große Bedeutung die Telekom für die Entwicklung der Aktionärskultur in Deutschland hat: Denn Ende 1999 gab es nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hierzulande insgesamt gut fünf Millionen Aktionäre. Sommer sieht die Telekom mit ihrem dritten Börsengang in punkto Breite und Ausgewogenheit ihrer Aktionärsbasis "in eine völlig neue Dimension vorstoßen". 70 Prozent der nun abgegebenen 200 Millionen Telekom-Aktien gehen an Privatanleger, 30 Prozent an institutionelle Anleger. Rund 700 Millionen Aktien wurden weltweit nachgefragt, damit war die Emission um dreieinhalbfach überzeichnet. Allein Privatanleger gaben bei den Banken Zeichnungsaufträge im Wert von 25,3 Milliarden Euro ab. 55 Prozent dieser Aufträge kamen aus Deutschland.

Sowohl Sommer als auch Hans Reich, Vorstandssprecher der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) - wo die Aktien geparkt waren - betonten das "sinnvolle und transparente" Zuteilungsverfahren, gerade in Zeiten, in denen über diese Verfahren zum Teil heftig diskutiert werde. "Wir haben unser Versprechen gehalten, Privatanleger wiederum in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen", sagte Sommer. "Das Zuteilungsverfahren stellt sicher, dass kein Privatanleger leer ausgegangen ist".

Am ersten Tag der Notierung ihrer Aktien mussten die neuen Telekom-Aktionäre aber erst einmal Kurseinbußen hinnehmen. Das Papier verlor am Montag zwischenzeitlich über drei Prozent und rutschte deutlich unter 66 Euro und damit unter den Emissionskurs der dritten Tranche von 66,50 Euro ab. Gewinner ist hingegen der Finanzminister. Rund 7,5 Milliarden Euro fließen in die Kassen des Bundes, der sich erstmals von T-Aktien trennte. Der Anteil des Bundes schrumpfte damit auf 56,5 Prozent. Die KfW erhält von dem Erlös des Börsengangs fast drei Milliarden Euro. Ron Sommer nutzte die Gelegenheit, auch den Börsengang der Telekom-Tochter T-Mobil anzukündigen. Nach "aktuellem Stand der Dinge" sei der Oktober der Termin für den Börsengang. Im Augenblick sei zwar noch "nichts formal beschlossen", die Planungen würden jedoch "mit Hochdruck" vorangetrieben.

Zeitgleich mit der Notiz der zusätzlichen Aktien der Deutschen Telekom ist am Montag auch Bewegung in den Deutschen Aktienindex (Dax) gekommen. Die Deutsche Börse hat die Gewichtung der Telekom-Aktien innerhalb des Dax wieder auf 15 Prozent heraufgesetzt. Die Telekom-Papiere haben damit das maximal zulässige Gewicht in dem Kursbarometer. Nach der Fusion der Versorger Veba und Viag zur neuen Gesellschaft Eon wurde zudem Infineon in den Dax aufgenommen. In den Index für den Neuen Markt, den Nemax-50-Index, rückten gleich drei neuen Werte auf: T-Online, Carrier One und Biodata.

ro

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