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Wirtschaft: Deutsche verweigern sich erfolgreich (Kommentar)

Wenn es ums Essen geht, sind wir konservativ. Während Holländer, Engländer oder Franzosen ohne große Skrupel Gen-Tomaten zu Spaghetti-Sauce verarbeiten oder gentechnisch veränderten Mais unter ihren Salat rühren, ist Gentechnik in deutschen Küchen verpönt.

Wenn es ums Essen geht, sind wir konservativ. Während Holländer, Engländer oder Franzosen ohne große Skrupel Gen-Tomaten zu Spaghetti-Sauce verarbeiten oder gentechnisch veränderten Mais unter ihren Salat rühren, ist Gentechnik in deutschen Küchen verpönt. Nun ziehen auch die Händler daraus ihre Konsequenzen. Viele Ketten verzichten nicht nur bei ihren Eigenmarken auf den Zusatz von Gentechnik, sondern verbannen auch die Gentechnik-Produkte ihrer Lieferanten aus den Regalen.Gewissensgründe dürften dabei keine Rolle gespielt haben, eher die kaufmännische Vernunft. Denn Waren, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, bleiben im Regal liegen. Für die Händler ein klares Signal, sie aus ihrem Sortiment zu nehmen. Selbst der Ernährungsmulti Nestlé mußte kürzlich klein beigeben. Die geballte Marktmacht der Schweizer reichte nicht aus, um den widerspenstigen Deutschen den Gen-Riegel "Butterfinger" schmackhaft zu machen.Doch: Für die Händler wird es immer schwieriger, gentechnisch "saubere" Waren einzukaufen. Beispiel Mais und Soja. Beim Hauptlieferanten USA steht die Verwendung von Gentechnik schon lange außer Frage, gentechnisch veränderte und konventionelle Sorten werden munter miteinander vermischt. Gentechnik-Gegner werden aber auch hier einen Ausweg finden: Wie wäre es mit Kartoffeln aus heimischem Anbau - garantiert Gentechnik-frei?

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