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Wirtschaft: Deutsche werden immer reicher

BERLIN (mo). Mit einer aktuellen Bestandsaufnahme privater Geldvermögen in den Privathaushalten hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) einen Beitrag zur Diskussion um die Wiedereinführung der Vermögenssteuer geliefert.

BERLIN (mo). Mit einer aktuellen Bestandsaufnahme privater Geldvermögen in den Privathaushalten hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) einen Beitrag zur Diskussion um die Wiedereinführung der Vermögenssteuer geliefert. Der Bestand an Geldvermögen in den privaten Haushalten erhöhte sich nach Angaben des Institutes 1998 bundesweit um 321 Mrd. DM auf mittlerweile 5,7 Bill. DM, wobei allein 70 Mrd. DM Zuwachs auf das Konto von Kursgewinnen von Wertpapieren geht.Rein rechnerisch besaß damit jeder Haushalt in Deutschland im vergangenen Jahr ein Geldvermögen von 153 000 DM nach 145 000 DM ein Jahr zuvor. Allerdings verberge sich hinter den Durchschnittswerten eine beträchtliche Streuung des Geldvermögens, schreibt das DIW. Dabei berufen sich die Ökonomen auf die Einkommens- und Verbraucherstichprobe von 1993, da neuere Daten den Angaben zufolge nicht vorliegen. Demnach verfügten zwar 97 Prozent aller westdeutschen und 98 Prozent aller ostdeutschen Haushalte über finanzielle Rücklagen. Doch entfielen auf die Hälfte der Haushalte in Westdeutschland lediglich elf Prozent bzw. in Ostdeutschland 15 Prozent des jeweiligen Geldvermögens. Demgegenüber konzentrierten sich auf die "reichsten" fünf Prozent der Haushalte 28 Prozent bzw. 29 Prozent des gesamten Anlagebestandes.Betrachtet man den Zeitraum zwischen Ende 1991 und 1998 beläuft sich die gesamte Zunahme des Geldvermögens der Privathaushalte auf 2,2 Bill. DM, wobei knapp 500 Mrd. DM aus Kursgewinnen von Aktien, Investmenzertifikaten und Rentenpapieren resultierte. Grundsätzlich werden den Berechnungen zufolge Sondersparformen im Vergleich zum herkömmlichen Sparkonto immer stärker bevorzugt. Während Anfang der 90er Jahre nur knapp ein Drittel der Spareinlagen als Sondersparformen gehalten wurden, machten diese nach Angaben des DIW 1998 bereits fast zwei Drittel aller Einlagen aus. Während auf Bausparkonten im letzten Jahr erheblich weniger Mittel als im Jahr zuvor flossen, erfreue sich die Geldanlage in Versicherungsform wachsender Beliebtheit, heißt es weiter.Addiert man zum Geldvermögen noch das Immobilienvermögen und das sogenannte Gebrauchsvermögen, zu dem etwa Möbel, Teppiche Kraftfahrzeuge oder Schmuck zählen, hinzu, stieg das Gesamtvermögen der privaten Haushalte in Deutschland zuletzt auf 14,5 Bill. DM, was einem Durchschnittswert von 389 000 DM pro Haushalt entspricht. Allerdings verfügten, wie das DIW anmerkt, nur die Hälfte der westdeutschen und gut ein Viertel der ostdeutschen Haushalte über Grundbesitz. Den Gesamtvermögen standen 1998 Verpflichtungen - wie etwa Konsumenten- und Baukredite - in Höhe von 1,9 Bill. DM, so daß ein Nettovermögen von 12,6 Bill. DM oder 338 000D DM resultierte.Auf die privaten Haushalte in den neuen Ländern, die 18 Prozent aller Haushalte in Deutschland ausmachen, entfielen laut DIW 1997 nur sieben Prozent des Geld-, acht Prozent des Immobilien- und 14 Prozent des Gebrauchsvermögens.

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