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Wirtschaft: Deutschland-Geschäft lässt Ebay glänzen

Internetauktionshaus steigert Gewinn um 53 Prozent / Aktienkurs legt um knapp ein Fünftel zu

Berlin - Wegen guter Geschäfte vor allem in den USA und Deutschland hat Ebay im abgelaufenen Quartal seinen Gewinn um 53 Prozent gesteigert. Inzwischen hat das Internetauktionshaus weltweit mehr als 64 Millionen aktive Nutzer. Mit seinem guten Ergebnis übertraf Ebay die Erwartungen der Analysten. Zugleich erhöhte das Unternehmen seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende dritte Quartal. Die Börse reagierte daher sehr positiv auf die Zahlen: Die Ebay-Aktie legte am Donnerstag in New York zeitweise um knapp 20 Prozent auf 41,79 Dollar zu.

Ebay, im kalifornischen San Jose beheimatet, ist das weltweit größte Auktionshaus im Internet. Die Deutschlandzentrale hat ihren Sitz in Dreilinden bei Berlin. Laut Ebay setzten die Nutzer im vergangenen Jahr allein auf dem deutschen Online-Marktplatz Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 7,6 Milliarden Dollar (6,3 Milliarden Euro) um. So wird zum Beispiel alle zwei Minuten über Ebay Deutschland ein Fahrzeug verkauft. Täglich wechseln 13 Bagger über die Plattform den Besitzer. Hier zu Lande finanziert sich Ebay über eine Angebotsgebühr, die zwischen 0,25 und 4,80 Euro je Artikel liegt, sowie über eine Provision in Höhe von zwei bis fünf Prozent, die der Verkäufer nach erfolgreichem Verkauf bezahlt.

Zwischen April und Juni diesen Jahres setzte Ebay weltweit 1,1 Milliarden Dollar um, 40 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei legte der Umsatz in den USA um 27 Prozent, im internationalen Geschäft sogar um 51 Prozent zu. Der Gewinn stieg weltweit auf 291,6 Millionen Dollar. Ebay-Konzernchefin Meg Whitman hob zwar hervor, dass das Deutschland-Geschäft zu der Umsatz- und Ergebnissteigerung einen wichtigen Beitrag geleistet habe, detaillierte Zahlen für Deutschland gab Ebay aber nicht bekannt. Auch der Online-Bezahldienst Pay Pal habe sich äußerst positiv entwickelt, sagte Whitman. PayPal wickelt mittlerweile nicht nur Zahlungen für Ebay- Käufe ab, sondern auch für kleine und mittlere Einzelhändler.

Für das laufende dritte Quartal hob das Unternehmen die Umsatzprognose auf 1,05 Milliarden bis 1,07 Milliarden Dollar an. Auch der Gewinn soll höher ausfallen als bisher erwartet.

Derzeit expandiert Ebay insbesondere in Europa und Asien – dort am stärksten in China. In Dreilinden bei Berlin, wo Ebay derzeit 760 Mitarbeiter beschäftigt, sind aktuell rund 20 freie Stellen ausgeschrieben. Unter anderem sucht Ebay Mitarbeiter im Marketing, Contentmanagement, Webdesign und im Kundenservice. Wie viele Mitarbeiter es am Jahresende sein werden, dazu will Ebay jedoch keine Prognose abgeben. Jedenfalls wird der Standort weiter ausgebaut. Im Herbst soll ein Bürogebäude mit sechs Stockwerken fertig sein, das Platz für rund 500 weitere Arbeitsplätze bietet. Gebaut wird es vom Betreiber des Gewerbegebiets Europarc Dreilinden, Ebay wird Mieter sein. Das heiße aber nicht, dass 500 neue Stellen geschaffen würden, sagte eine Ebay-Sprecherin. In den neuen Büroräumen sollen unter anderem Mitarbeiter Platz finden, die bisher in Ausweichquartieren untergebracht sind.

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