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Wirtschaft: Deutschland leistet sich teure Kranke

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nicht bekannt dafür, dass er besonderen Wert auf den Rat von Wissenschaftlern legt. Doch die Studie, die das Ifo-Institut gestern vorlegte, wäre auch für die Sozialpolitiker der SPD eine interessante Lektüre: Die komfortable Lohnfortzahlung und das ineffiziente Gesundheitssystem in Deutschland führen dazu, dass nahezu jede siebte hier erwirtschaftete Mark für Krankheit ausgegeben wird, rechnen die Experten vor.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist nicht bekannt dafür, dass er besonderen Wert auf den Rat von Wissenschaftlern legt. Doch die Studie, die das Ifo-Institut gestern vorlegte, wäre auch für die Sozialpolitiker der SPD eine interessante Lektüre: Die komfortable Lohnfortzahlung und das ineffiziente Gesundheitssystem in Deutschland führen dazu, dass nahezu jede siebte hier erwirtschaftete Mark für Krankheit ausgegeben wird, rechnen die Experten vor. Nur in den USA und in Österreich wird noch mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben.

Das wäre gar nicht schlimm, wenn das deutsche Gesundheitswesen ein blühender Wirtschaftszweig mit ansehnlichen Zuwachsraten wäre. So ist es aber nicht: In Deutschland treiben neben der Behandlung vor allem die Kosten für Lohnfortzahlung und Arbeitsausfall die Ausgaben. Das schadet der Beschäftigung und nutzt der Gesundheit auch nicht: Denn Ärzte, Apotheken und Kliniken liefern nur eine mäßige Qualität bei Versorgung und Behandlung ab.

Was das für den Kanzler heißt? Würde er die Lohnfortzahlung beschneiden und im Gesundheitswesen für Reformen sorgen, könnte ein größerer Teil der deutschen Wirtschaftsleistung für produktivere Bereiche verwendet werden. Dann würde die Konjunktur nicht so leicht schwächeln. Die Arbeitskosten würden sinken. Und die Beschäftigung würde steigen.

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