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Wirtschaft: Deutschland weltweit auf Platz fünf

Studie untersucht Wettbewerbsfähigkeit

Berlin – Deutschland ist eine der fünf wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Erde. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Weltwirtschaftsforums, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Eingeflossen sind Wirtschaftsdaten und Ergebnisse einer Meinungsumfrage unter 11000 Managern in 131 Ländern. Die Studie wird jedes Jahr erhoben. Die USA liegen wie im Vorjahr auf Platz eins, diesmal gefolgt von der Schweiz, die zwei Plätze aufrückte; dahinter Dänemark, Schweden und Deutschland, das sich ebenfalls um zwei Plätze verbesserte.

In Europa ist Deutschland demnach jetzt die mit einigem Abstand wettbewerbsfähigste große Industrienation. So ist Großbritannien von Platz zwei auf neun zurückgefallen (Frankreich auf 18, Italien auf 46.) Nach Worten von Margareta Dzreniek Hanouk, Volkswirtin des Forums, erreicht Deutschland dank „exzellenter institutioneller Rahmenbedingungen“ eine gute Gesamtplatzierung. Doch belasteten starre Strukturen die Wirtschaft und hemmten das Wachstum. „Durch die unflexiblen Arbeitsmarktbestimmungen verharrt die Arbeitslosenquote auf hohem Niveau. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ist aufwändig, und die Weiterbildungsprogramme sind unzureichend.“ Dass deutsche Unternehmen weltwirtschaftlich sehr präsent seien, zeige ihr hohes Potenzial.

Es ist vor allem die gute Infrastruktur, mit der das Land punktet: Hier kommt Deutschland auf den ersten Platz weltweit. In der Beurteilung des Forums wird hervorgehoben, dass der Aufschwung in Deutschland vor allem zyklischer Natur sei und weitere Reformen ermögliche. Als zentrale Aufgabe formuliert der Report neben mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt vor allem den Ausbau des Bildungssystems, um dem absehbaren Fachkräftemängel zu begegnen. Allerdings zeigt sich das Forum skeptisch, dass die große Koalition große Reformen anpacken wird. „Mit den anstehenden Regionalwahlen in mehreren wichtigen Ländern werden die beiden Regierungsparteien wahrscheinlich unpopulären Reformen ausweichen, und die alten Probleme werden wieder auftauchen, wenn die Weltwirtschaft sich verlangsamt.“

Der Sieger USA schneidet in vielen Bereichen ähnlich ab wie Deutschland, kommt allerdings bei der Größe des Binnenmarkts auf einen Spitzenwert. Die Studie hebt ferner hervor, dass die US-Unternehmen hoch entwickelt und sehr innovativ seien. Dies werde unterstützt durch ein exzellentes universitäres System. In die Beurteilung des Forums, das im Januar wieder seine Jahrestagung in Davos abhält, fließen 110 einzelne Indikatoren ein, darunter auch Statistiken des Bildungssystems und des Gesundheitssektors. Moritz Döbler

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