zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Die Aktionäre können sich freuen, die Aktie verliert jedoch an Fantasie

Wenn der Vorstandsvorsitzende der Berliner Schering AG, Guiseppe Vita, am heutigen Donnerstag vor die Anteilseigner des Pharmakonzerns tritt, kann er sich ihrer Gunst wohl sicher sein. Die Ergebnisse des vergangenen Jahres werden von Analysten positiv bewertet, der Kurs der Aktie ist seit Jahresbeginn in die Höhe geschnellt, die Dividende soll steigen, und auch das Jahr 2000 lässt sich Aktionärs-Vertretern zufolge gut an.

Wenn der Vorstandsvorsitzende der Berliner Schering AG, Guiseppe Vita, am heutigen Donnerstag vor die Anteilseigner des Pharmakonzerns tritt, kann er sich ihrer Gunst wohl sicher sein. Die Ergebnisse des vergangenen Jahres werden von Analysten positiv bewertet, der Kurs der Aktie ist seit Jahresbeginn in die Höhe geschnellt, die Dividende soll steigen, und auch das Jahr 2000 lässt sich Aktionärs-Vertretern zufolge gut an. "Unsere Mitglieder mit Schering-Aktien können zufrieden sein", sagte der Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK), Kai Weigert, am Mittwoch in Berlin. Die Aktionäre sollen auf der Hauptversammlung unter anderem einen Aktiensplit im Verhältnis von eins zu drei sowie eine Verlängerung des 1998 begonnenen Aktienrückkaufs beschließen.

Die Schering-Aktionäre sollen eine Dividende von 1,50 (Vorjahr 1,35) Euro und zusätzlich eine Sonderausschüttung von einem Euro erhalten. Vita hatte im März für das Jahr 2000 ein Wachstum von Gewinn und Umsatz im zweistelligen Prozentbereich angekündigt. Im ersten Quartal stieg der Umsatz mit dem Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon in Deutschland nach Angaben des Unternehmens um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Analystin Susanne Albrecht von der Bankgesellschaft Berlin rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatzswachstum von 12,5 Prozent auf 4,1 (Vorjahr 3,67) Milliarden Euro und einem Anstieg des Gewinns auf 320 (272) Millionen Euro. "Das ist zwar ein sehr ordentlicher Anstieg", urteilt die Analystin. Schering sei aber im allgemein günstig beurteilten Pharmasektor nur durchschnittlich zu bewerten. Inzwischen habe das Unternehmen auch klar gestellt, dass es für den angekündigten Börsengang einer Biotechnologie-Firma nur Randgebiete in Betracht ziehe: "Damit ist etwas von der Aktienphantasie erstickt worden."

Der Schering-Kurs war nach der Vorstellung der Pläne Mitte März auf ein Jahreshoch von 157,75 Euro im April gestiegen. Am Mittwoch notierte die Aktie zur Kassemit 153,00 Euro.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false