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Wirtschaft: Die Anleger greifen beherzt zu

Der November ist seinem Ruf als statistisch guter Monat für Aktien-Anleger wieder gerecht geworden. Rund 250 Punkte oder gut fünf Prozent auf 5193 Zähler hat der Deutsche Aktien-Index (Dax) in den vergangenen vier Wochen zugelegt, gemessen am Bewegungstief bei 4763 Punkten in den letzten Oktober-Tagen waren es sogar 8,7 Prozent.

Der November ist seinem Ruf als statistisch guter Monat für Aktien-Anleger wieder gerecht geworden. Rund 250 Punkte oder gut fünf Prozent auf 5193 Zähler hat der Deutsche Aktien-Index (Dax) in den vergangenen vier Wochen zugelegt, gemessen am Bewegungstief bei 4763 Punkten in den letzten Oktober-Tagen waren es sogar 8,7 Prozent.

Die Anleger griffen also beherzt zu, trotz des neu aufgetauchten Inflationsgespenstes, trotz der unverhohlenen Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), Anfang Dezember die Leitzinsen nach fünf Jahren erstmals wieder zu erhöhen, und trotz der anstehenden Mehrwertsteuer-Erhöhung.

An die Spitze setzten sich mit einem Plus von knapp 17 Prozent die Aktien von Bayer. Der Konzern blickt äußerst optimistisch ins erste Geschäfts-Quartal 2006. Mit gut 14 Prozent Plus folgt die Commerzbank, beflügelt durch die Übernahme der Immobilienbank Eurohypo und die Ankündigung, die Dividende zu erhöhen. Auch Münchener Rück beende den November mit mehr als zehnprozentigem Plus. Die Aktien profitieren dabei vom europaweiten Run auf Finanzwerte. Schließlich marschierten auch Conti und Henkel mit mehr als zehn Prozent Gewinn nach vorne.

Altana, die Telekom, Metro, Infineon und VW und die Deutsche Post mussten dagegen Federn lassen. Vor allem Volkswagen setzte seine Talfahrt seit Anfang Oktober weiter fort, büßte drei Prozent ein. Allerdings: In der VW-Jahresbilanz steht immer noch ein Kursplus von 28 Prozent.

Im Rallyefieber schwelgte im November nicht nur der Dax. Auch der Dow Jones erwachte aus einem monatelangen Dornröschenschlaf und startete von gut 10 200 bis auf knapp 11 000 Punkte durch. Der japanische Nikkei schaffte sogar kurzzeitig den Sprung über die 15 000-Punkte-Marke und somit den höchsten Stand seit fünf Jahren.

Für die nähere Zukunft sind sich die Börsen-Auguren – wie immer – uneinig. Die einen geben zu bedenken, dass institutionelle Investoren in Kürze ihre diesjährigen Gewinne sichern und die Bücher schließen könnten. Für beunruhigend hält die Landesbank Rheinland-Pfalz, die Ende Dezember mit 5100 Dax-Punkten rechnet, vor allem die extrem optimistische Stimmung. 64 Prozent der Anleger rechnen nach den aktuellen Stimmungstrends der Deutschen Börse AG mit steigenden Kursen.

Die Mehrheit der Markt-Profis rechnet trotzdem mit zunächst weiter steigenden Kursen. 5400 Punkte bis Jahresende sind danach durchaus möglich. Nach einer Prognose von Dresdner Kleinwort Wasserstein steigt der Dax bis zur Jahresmitte 2006 sogar auf 5800 Punkte. Laut Helaba Trust ist weiter reichlich Liquidität vorhanden, der Dax sehe zudem technisch sehr gut aus.

Veronika Csizi

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