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Wirtschaft: Die Bahn will Gehälter später erhöhen

Gewerkschaft Transnet wirft Konzern Erpressung vor

Berlin (hop). Bei der Bahn droht ein neuer Tarifstreit. Am Freitag wurde bekannt, dass der Konzern offenbar die für die Beschäftigten der Fernverkehrssparte vereinbarte Gehaltserhöhung um ein Jahr verschieben will. Außerdem soll in der Woche zwei Stunden länger gearbeitet werden. In einer Mitteilung der Gewerkschaft Transnet hieß es, die Bahn drohe ansonsten mit einem stärkeren Personalabbau. Gewerkschaftschef Norbert Hansen sprach von „ErgebnisErpressung“ und wies die Forderungen zurück. Die Bahn lehnte jede Stellungnahme ab.

Im vergangenen März hatten sich die Gewerkschaften Transnet und GDBA und die Bahn nach langen Auseinandersetzungen auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt – mit einer Laufzeit bis zum 28. Februar 2005. Für den Mai 2004 ist eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,2 Prozent vorgesehen. Doch mittlerweile hat sich die Situation des Konzerns wegen der missglückten Bahnpreisreform im Fernverkehr verschlechtert. Anstatt mehr Umsatz und Gewinn zu bringen, fuhren weniger Menschen Bahn. Die neue Reform im Sommer hat das nicht ausgleichen können. Die Fernverkehrssparte ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Um 2004 wieder für den Konzern einen Gewinn zu verbuchen, will die Bahn nun offenbar stärker sparen als bisher. Laut Transnet droht die Bahn mit verschärftem Stellenabbau, sollten die Mitarbeiter den neuen Sparforderungen nicht zustimmen. Ein Transnet-Sprecher sagte jedoch: „Für uns gibt es dafür keinen Grund.“ An dem schlechten Ergebnis im Fernverkehr seien nicht die Mitarbeiter schuld, sondern die gescheiterte Preisreform.

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