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Wirtschaft: Die beiden Chemiekonzerne bilden neuen Agrochemie-Riesen

Der Schweizer Chemiekonzern Novartis und sein britisch-schwedischer Konkurrent AstraZeneca verschmelzen ihr Agrochemiegeschäft. Die beiden Unternehmen gaben am Donnerstag ihren vorab durchgesickerten Fusionsplan offiziell bekannt.

Der Schweizer Chemiekonzern Novartis und sein britisch-schwedischer Konkurrent AstraZeneca verschmelzen ihr Agrochemiegeschäft. Die beiden Unternehmen gaben am Donnerstag ihren vorab durchgesickerten Fusionsplan offiziell bekannt. Es wird mit dem Verlust von 3000 Arbeitsplätzen gerechnet.

Nach dem einstimmigen Beschluss der Verwaltungsräte der beiden Firmen wird Novartis zunächst die Bereiche Pflanzenschutz und Saatgut und AstraZeneca das gesamte Agrochemiegeschäft ausgliedern. Unmittelbar danach sollen diese Geschäfte zur neuen Firma Syngenta mit Hauptsitz in Basel zusammengeschlossen werden. Auf der Basis der letztjährigen Werte entsteht so ein Konzern mit 7,9 Milliarden Dollar Umsatz, 1,6 Milliarden Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und 23 500 Beschäftigten. Im Pflanzenschutz will Syngenta zur weltweiten Nummer eins vorrücken; im Saatgutgeschäft ist das neue Unternehmen die Nummer drei. Novartis wird 61 Prozent an der neuen Firma halten, AstraZeneca 39 Prozent.

Der Zusammenschluss soll jährliche Kosteneinsparungen von netto 525 Millionen Dollar bringen, bei einem geschätzten Restrukturierungsaufwand von 850 Millionen Dollar - unter anderem durch den Abbau von 3000 Stellen. Der Schnitt soll sich nach dem für die zweite Jahreshälfte 2000 vorgesehenen Vollzug der Fusion über drei Jahre erstrecken und "unter Wahrnehmung der sozialen Verantwortung" erfolgen, wie Novartis versicherte. Beide Unternehmen hatten schon vor dem Fusionsbeschluss eigene Sparprogramme eingeleitet, die unverändert fortgesetzt werden sollen. Novartis hat den Abbau von 1100 Stellen in der Agrochemie, darunter 250 in der Schweiz, beschlossen. Über das Ausmaß des zusätzlichen Stellenabbaus in der Schweiz machte Novartis keine Angaben.

Als mögliche Kaufinteressenten oder Fusionspartner waren in der Vergangenheit auch Monsanto und BASF genannt worden. Novartis bezeichnete AstraZeneca als bevorzugten Partner für den Deal. Agro-Chef Heinz Imhof wird nun Präsident des Verwaltungsrats der neuen Firma; den Posten des Konzernchefs übernimmt Michael Pragnell, der zur Zeit der Agrochemie bei AstraZeneca vorsteht. Der Marktwert der ersten weltweit tätigen, nur auf das Agrogeschäft ausgerichteten Firma dürfte bei 15 bis 20 Milliarden Dollar liegen.

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