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Wirtschaft: Die Bewag besticht ihre Aktionäre

Die Bewag will die Stimmung retten und eine höhere Dividende zahlen.Das soll die Aktionäre glücklich machen.

Die Bewag will die Stimmung retten und eine höhere Dividende zahlen.Das soll die Aktionäre glücklich machen.Die Verzweiflung des Vorstands war offenbar groß: Der Kurs der Bewag-Aktie hat in diesem Jahr deutlich verloren - während die Aktien anderer Versorger trotz aller Diskussion um einen Ausstieg aus der Kernenergie einigermaßen glimpflich davonkamen.

Mit der höheren Dividende will die Bewag nun die Attraktivität ihrer Aktie steigern.Doch ob der Plan dem Papier dauerhaft zu neuer Popularität verhilft, das hängt von den kommenden Monaten im liberalisierten Strommarkt ab.Der Bewag-Vorstand betont, er halte gut mit im Wettbewerb.Zwar wechselten Großkunden zur Konkurrenz.Aber dafür habe man zusätzliche Aufträge an Land ziehen können, und diese sollen die Verluste mehr als kompensiert haben.

Doch unterm Strich bleibt weniger übrig.Denn selbst wenn die Strommenge steigt, drücken die ständig purzelnden Preise den Umsatz.Will das Unternehmen seinen Gewinn halten, müßten die Kosten noch schneller fallen.Vermutlich wird daraus aber nichts: Wenn die Preise sich nach dem Vorbild des Telefonmarkts entwickeln, dann brechen der Bewag die Erlöse weg.

Noch ein Schatten hängt über dem einstigen Monopolisten: das anhängige Verfahren beim Bundeskartellamt.Die Wettbewerbshüter müssen entscheiden, ob die Bewag der Konkurrenz die Durchleitung ihres Stroms zu Recht verweigert.Die Börse hat ihr Urteil bereits gefällt.Sie glaubt, der Versorger traue sich nicht in den Wettbewerb.Nur: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.Die Bewag wird sich der Konkurrenz früher oder später stellen müssen.Das ist gut - für die privaten Stromkunden.Sie müssen demnächst weniger zahlen - und ihre Bewag-Aktien können sie ja verkaufen.

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