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Wirtschaft: Die Börse ist vorsichtig geworden

Von Bernd Hops Ein Wirtschaftsindex nach dem anderen zeigt in Deutschland und in Europa nach oben. Zwar noch zögerlich, aber fast alle Experten sind sich sicher: In der zweiten Jahreshälfte kommt der Aufschwung.

Von Bernd Hops

Ein Wirtschaftsindex nach dem anderen zeigt in Deutschland und in Europa nach oben. Zwar noch zögerlich, aber fast alle Experten sind sich sicher: In der zweiten Jahreshälfte kommt der Aufschwung. Und was macht die Börse? Sie dümpelt dahin. Einzelne Werte wie die Deutsche Telekom und SAP werden gar alle paar Tage wieder auf Talfahrt geschickt – egal, ob es dafür einen Grund gibt oder nicht. Nur wenige Werte konnten sich dem Sog entziehen.

Der Grund liegt darin, dass immer noch nicht sicher ist, welche Unternehmen von dem langsamen Aufschwung profitieren – und welche kurz vor dem rettenden Ufer doch noch untergehen werden. Pleiten wie die von Enron in den USA nähren Zweifel daran, ob die Unternehmen ehrlich bilanzieren. Besonders Mischkonzerne wie General Electric oder große Schuldenmacher wie die meisten der internationalen Telekomanbieter stehen unter Generalverdacht. Wenn alles gut läuft, dann werden auch sie vom Aufschwung mitgetragen und gesunden. Bloß mag im Moment keiner darauf wetten und ihre Aktien kaufen - obwohl genug Geld im Markt vorhanden ist. Die Börsianer haben gute Gründe, dem aktuellen Aufschwung noch zu misstrauen. In den USA konnte die Wirtschaft zwar in den ersten drei Monaten wieder kräftig zulegen – bei den Unternehmensgewinnen machte sich das jedoch noch nicht bemerkbar. Und auch die zurückhaltenden Investitionen der Firmen zeigen, dass auch sie noch abwarten. Wieso sollten die Börsen auf jemanden setzen, der sich selber nicht traut?

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