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Wirtschaft: Die DaimlerChrysler-Aktionäre sind enttäuscht

STUTTGART (ajo/mwb/HB). Die Anleger lassen die Daimler-Chrysler-Aktie derzeit links liegen.

STUTTGART (ajo/mwb/HB). Die Anleger lassen die Daimler-Chrysler-Aktie derzeit links liegen. Sie haben offensichtlich große Befürchtungen, daß die US-Konjunktur kippt und die Daimler-Chrysler-Aktie mitreißt. Dies ist der Tenor einer Handelsblatt-Umfrage bei Analysten. "Viele Investoren zögern offensichtlich, am Höhepunkt des amerikanischen Automobilzyklus in DaimlerChrysler zu investieren, da die Gewinne zu mehr als die Hälfte von Chrysler stammten", sagt Analyst Georg Stürzer von der HypoVereinbank. "Die Investoren werden zunehmend nervöser", stellt Albrecht Denninghoff von der Bankgesellschaft Berlin fest. Kein Wunder, hatte doch das US-Investmenthaus Lehman Brothers erst kürzlich das Papier von "Kauf" auf "Halten" herabgestuft.Das Dax-Schwergewicht hat trotz Kaufempfehlungen in den vergangenen Monaten kaum einmal die 90-Euro-Marke genommen und sich seit Jahresanfang bis auf eine kurze Phase unterdurchschnittlich zum Dax und zum Euro Stoxx-50 entwickelt. Am Montag sackte die Aktie sogar unter 80 Euro.Dabei rechnen die Analysten mit weiteren Ergebnisverbesserungen, wenn DaimlerChrysler am Donnerstag in New York seine Halbjahreszahlen präsentiert. Außerdem fehlt der Aktie nach Einschätzung der Analysten derzeit die Phantasie, da die angepeilten Synergievorteile aus der Fusion weitgehend bekannt sind. Befürchtet wird auch, daß der europäische Markt mit Daimler-Chrysler-Aktien weitgehend gesättigt ist, nachdem Europa in den ersten Monaten nach der Fusion im hohen Maß Aktien aufgenommen hatte. Der amerikanische Anlegeranteil war bis Jahresanfang 1999 von 44 Prozent auf 25 Prozent gesunken, da die Daimler-Chrysler-Aktie aufgrund des deutschen Firmensitzes unter anderem nicht in den wichtigen Index S&P 500 aufgenommen wurde. Nach neuen Daimler-Chrysler-Angaben hat sich der Anteil jetzt wieder leicht auf 28 Prozent erhöht.Für das erste Halbjahr 1999 rechnen die befragten Analysten mit einem Umsatz zwischen 68 und 72 Mrd. Euro. Die aggregierte Pro-Forma-Vergleichszahl des Vorjahres betrug 65 Mrd. Euro. Die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler wurde erst im Herbst 1998 vollzogen. Aber das tatsächliche Konzernergebnis wird voraussichtlich kaum über der Vorjahreszahl liegen. Die Ergebnisverbesserungen zeigen sich beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern: Hier liegen die Schätzungen zwischen 5,5 und 5,7 Mrd. Euro, das ist eine Steigerung um rund ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr.

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