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Wirtschaft: Die Deutsche Bank pflegt den Aktienkurs

Von Daniel RheePiening Die Aktionäre der Deutschen Bank sind Kummer gewohnt. Binnen Jahresfrist ist der Kurs der Aktie von fast 80 auf 46 Euro gefallen.

Von Daniel RheePiening

Die Aktionäre der Deutschen Bank sind Kummer gewohnt. Binnen Jahresfrist ist der Kurs der Aktie von fast 80 auf 46 Euro gefallen. Und das Gerede von der Bankenkrise hebt auch nicht gerade die Stimmung der Anteilseigner. Dieses versucht nun immerhin der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, indem er ein weiteres Aktienrückkaufprogramm ankündigt. Die Aktien werden eingezogen und – so jedenfalls bei dem gerade abgeschlossenen Vorläuferprogramm – zu einem Großteil vernichtet. Was auf den ersten Blick wie eine gigantische Kapitalvernichtung aussieht, könnte sich als vorteilhaft für die Aktionäre erweisen. Vernichtet wird nämlich nur das Aktienpapier. In Wahrheit zahlt die Deutsche Bank ihren Anteilseignern Geld, indem sie ihnen ihre Papiere abkauft. Das Geld hat die Bank durch den Verkauf eines großen Teils ihrer Industriebeteiligungen eingenommen; Geld, für das sie im Konzern derzeit keine angemessene Verzinsung erwirtschaften kann. Denn das Aktienrückkaufprogramm spiegelt auch die Konzentration der Bank auf ihr Kerngeschäft wider. Dort aber braucht man weniger Kapital: Das Investmentgeschäft ist drastisch zurückgegangen, bei Krediten gibt sich die Bank immer zugeknöpfter. Aktionäre, die nun ihre Deutsche-Bank-Papiere verkaufen und dafür womöglich weniger bekommen, als sie einmal gezahlt haben, sind natürlich enttäuscht. Aber sie können ja die Papiere behalten und auf steigende Kurse setzen. Die Chancen dafür stehen gut, denn der künftige Gewinn der Bank verteilt sich nach dem Aktienrückkauf auf weniger Anteilseigner. Rein theoretisch steigt also der Kurs.

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